Spiritus Mortis – Spiritism 2008 – 2017

28. August 2023
By

Es dürfte für viele Liebhaber des klassischen Doom Metals eine herbe Enttäuschung gewesen sein, als Sami Hynninen sich vor sechs Jahren dazu entschloss, seinen Posten bei SPIRITUS MORTIS aufzugeben. Zwar wurde mit Kimmo Perämäki umgehend ein absolut fähiger Mann mit charismatischer Stimme für die Position am Mikrofon gefunden, jedoch kann er im direkten Vergleich mit dem markanten Gesang seines Vorgängers trotzdem nicht so ganz mithalten. Da die finnischen Urvärter des Doom Metals nicht unbedingt zu den veröffentlichungsfreudigsten Kapellen des Genres zählen, wirkte Hynninen leider nur auf zwei Langspielern mit. Da darüber hinaus allerdings noch einige Splits in seiner aktiven Phase auf den Markt gebracht wurden, an die nicht so ganz leicht ranzukommen ist, haben sich SPIRITUS MORTIS gedacht, dass es sicherlich eine gute Idee sei, eine kleine Compilation mit rarem Material aus der Zeit von 2008 bis 2017 rauszubringen und damit voll ins Schwarze getroffen.

Der schlicht und treffend „SPIRITISM 2008 – 2017“ betitelte Rundling wird zunächst von „When The Wind Howled With A Human Voice“ eröffnet, einem mächtigen Stampfer, der erstmalig auf der gleichnamigen 7″ erschien, allerdings später auch auf „THE GOD BEHIND THE GOD“ vertreten war. Ebenfalls auf der Single enthalten war seinerzeit die Neuinterpretation von „Waiting For The Sun“ von THE DOORS, die auch hier folgt und sich wunderbar an die Eigenkomposition reiht, ohne dass sofort auffällt, dass die Nummer gar nicht aus der Feder der fünf Nordlichter stammt. Es geht mit „Black Night“ und „Sunrise“ mit zwei Klassikern des Hard Rocks weiter, die durch Sami Hynninen schon eine etwas andere Note aufgedrückt bekommen, insgesamt aber ihren kernigen 70’s Stil behalten. Ein wenig eigenes Material wird dann in Form von „The Ceremony Of The Stifling Air“ sowie dem 10-minütigen „Rise From Hell“ geboten, die beide auf der Split mit FALL OF IDOLS zu finden waren und gewohnte Koste der skandinavischen Recken bieten. Damit nicht genug, wurden als Bonus noch einige Liveaufnahmen dazugepackt, die es bislang noch nicht zu hören gab. Hier ist nun allerdings darauf zu achten, welche Version der Compilation ins heimische Regal wandern soll, denn während die CD mit „Man Of Steel“, „Divine Wind“ und „Baron Samedi“ gleich mit drei Nummern lockt, wurde das Vinyl, das in verschiedenen Farben erhältlich sein wird, nur um „Death Walking“ ergänzt, das dafür allerdings hier exklusiv vertreten ist. Gleich ist aber beiden Versionen, dass alle enthaltenen Songs neu gemixed wurden, von Sami Hynninen höchstpersönlich, und dass ihnen ein Booklet mit zahlreichen Fotos beiliegt. Nicht zuletzt kann sich auch das schicke Artwork durchaus sehen lassen.

Zwar mag „SPIRITISM 2008 – 2017“ nicht unbedingt eine wirklich zwingende Veröffentlichung für all jene sein, die sich grundsätzlich im Doom Metal wohl fühlen sein, jedoch sollten Sammler und Komplettisten auf jeden Fall zugreifen, wurde hier doch eine wirkliche feine Songsauswahl zusammengestellt, die Kenner von SPIRITUS MORTIS sehr zufriedenstellen dürfte. So bleibt letztlich nur noch die Qual der Wahl, ob zur CD oder schwarzem, türkisem oder silbernem Vinyl gegriffen wird.

Homepage

Tags: , , , ,

Comments are closed.