Vredensdal – Sonic Devotion To Darkness

19. August 2023
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Es mag die tatsächliche Faszination für die veröffentlichten musikalischen Werke aus dieser Region sein oder aber vielleicht auch nur die heimliche Hoffnung, etwas interessanter zu wirken, dass sich schwarzmetallische Formationen aus aller Welt immer wieder gerne ein skandinavisches und zumeist insbesondere norwegisches Image zulegen. Auch bei VREDENSDAL besteht doch nach dem ersten Blick kein Zweifel daran, dass die drei Herren um Goblin Reaper, der offenbar versucht, optisch so stark wie möglich an Mortiis zu erinnern, aus dem eisigen Nordeuropa stammen. Immerhin befindet sich sogar ein „Svøpt I Blod“ betitelter Track auf dem bereits vierten Rundling der Kapelle. Dass diese jedoch in Wahrheit aus Wisconsin stammt, überrascht dann zwar etwas, ändert allerdings wiederum auch nichts an der Qualität des dargebotenen Materials.

Hören lassen können sich die neun Tracks von „SONIC DEVOTION TO DARKNESS“ nämlich durchaus. Trotz der Tatsache, dass die drei US-Amerikaner sich stilistisch am norwegischen Sound orientieren, wie dies natürlich angesichts der gesamten Aufmachung auch zu erwarten gewesen ist, stellt das ziemlich genau dreiviertelstündige Album jedoch keinesfalls einen platten Abklatsch von „TRANSILVANIAN HUNGER“ oder ähnlichen Referenzwerke dar, wenngleich es dennoch DARKTHRONE gewesen sein dürften, die mit den meisten Einfluss auf das Songwriting gehabt haben. Dann allerdings mit ihren Veröffentlichungen aus der mittleren Schaffensphase, offenbaren VREDENSDAL einen ähnlich kantigen, sperrigen und punkig anmutenden Klang, der schon sehr eigen ist und sich alleine deshalb von einem großen Teil der Masse an Outputs hervorhebt. Es klingt schon reichlich garstig, wenn in „The Chaos Rite“ munter drauf losgepoltert wird und die klirrend sägenden Riffs sich weit über die Genregrenzen hinauswagen, ohne dass dadurch der schwarze Charakter des Songs verloren gehen würde. Dass dieser erhalten bleibt, dafür sorgen schon alleine die biestig krächzenden Vocals, die gleich deutlich machen, dass von VREDENSDAL keine epischen Hymnen zu Ehren des kalten Nordens zu erwarten sind, wird sich hierfür viel zu vergnügt im puren Dreck gesuhlt. Zwar verzichtet „SONIC DEVOTION TO DARKNESS“ nicht vollständig auf atmosphärische Passagen, wurden solche etwa in „Nightgrasp“ oder „Svøpt I Blod“ integriert, dabei aber so dezent, dass diese nicht dominierend sind und zu keiner Sekunde in die oft dargebotene Theatralik skandinavischer Bands verfallen. Nein, dafür schweifen, VREDENSDAL zu gerne wieder in ihre räudige Raserei samt thrashiger oder auch rockiger Note ab, wie dies einst schon SATYRICON taten, wenngleich nicht so verschroben und eher eingängig.

Dies ist „SONIC DEVOTION TO DARKNESS“ nicht wirklich, sodass es mitunter ein paar Hördurchläufe dauern kann, bis sich die rote Linie in den einzelnen Titeln klar erkennen lässt und sich auch der gesamte Rundling als Ganzes erschließen lässt. Das kann jedoch lohnen, wenn eine gewisse Vorliebe für die erwähnten Bands in ihren jeweiligen Phasen besteht. Kurzweilige Unterhaltung bieten können VREDENSDAL mit ihrem vierten Album in jedem Fall. Dieses soll übrigens auch ihr letztes gewesen sein, haben die drei Amerikaner mittlerweile leider ihre Auflösung bekannt gegeben.

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