STILLBORN – obwohl im Grunde keine aussagekräftige oder gar kreative Titulierung für eine Band aus den extremen Gefilden, erfreut sich das schlichte Wörtchen doch ungeahnter Beliebtheit. Diverse Formationen aus aller Herren Länder und unterschiedlichster Genreherkunft haben STILLBORN als den für sich geeigneten Namen erkoren. Die damit stetig wachsende Unübersichtlichkeit und Verwechslungsgefahr scheint für die beteiligten Protagonisten dabei nur von sekundärer Bedeutung zu sein. Im Falle der hier thematisierten polnischen Kollegen sorgt zumindest der erneut spanische Titel der aktuellen Veröffentlichung für die nötige Portion Einzigartigkeit. Mit „LOS ASESINOS DEL SUR“ präsentiert das osteuropäischen Prügelkommando sein mittlerweile viertes Vollwerk.
Schrille Warnsirenen eröffnen das knapp halbstündige blasphemische Ritual, dass von heftig Riffgewittern und einem treibenden Schlagwerk dominiert wird. STILLBORN vermengen auf „LOS ASESINOS DEL SUR“ derben Death Metal mit thrashigen und gelegentlich auch schwarmetallischen Elementen. Gleich heftigen Wutausbrüchen sind die Kompositionen meist nur von kurzer Dauer und verebben so plötzlich wie sie begonnen haben. Leider fehlt es den Stücken in weiten Teilen an Zielstrebigkeit. Der Versuch technische Anleihen mit einem auflockernden Groove zu kombinieren gelingt dem Quartett nur ansatzweise, sodass sich das Material in einer undefinierten Grauzone festfrisst. Für rhythmische Songstrukturen fehlt STILLBORN definitiv das nötige Feeling, während sich die Saitenarbeit der Leadgitarre in weiten Teilen des Albums als zu belangslos und unausgegoren darstellt, als dass diese es wert wäre einen weiteren Ausbau zu erfahren.
Trotz all dieser Kritik liegt mit „LOS ASESINOS DEL SUR“ keine durchweg schlechte Veröffentlichung vor. Für ein dauerhaftes im Gedächtnis bleibendes Stück Musik hat es diesmal leider jedoch nicht gereicht.