Es fällt schwer, eine vernüftige Kritik für ein Werk wie die hier vorliegende Platte namens “IKUUS“ zu verfassen, lässt sich doch nicht wirklich nachvollziehen, welch tieferer Sinn hinter den enthaltenen Kompostionen steht. Zwar wird Sakari Piisti – kreativer Kopf hinter SURUNI – zweifelsohne eine gewisse Intention mit seinem Schaffen verfolgen, doch erschließt sich diese für den Hörer des bizarren Langspielers nicht unbedingt. Aber alles der Reihe nach…
Grundsätzlich ist “IKUUS“ mit seinen acht Tracks im rohen und dennoch atmosphärischen Schwarzmetall angesiedelt, der zuweilen in ausufernde Instrumentalpassagen samt melancholischen Akustikarrangements abdriftet und mit den unterschiedlichsten Stilmitteln eine Fülle von Klanglandschaften kreiert. Vom traditionellen Black Metal in “Ikuus“ oder “Vastaus“ über die schleppende Schwerfälligkeit von “Ismi“ bis hin zu den verträumten Melodien in “Elämän Kevät“ bieten SURUNI eine beachtliche musikalische Vielfalt. An sich hätte “IKUUS“ somit ein durchaus ansprechendes Album schwarzer Tonkunst werden können…
…wäre da nicht die völlig inakzeptable Produktion, die schon zu Beginn der Platte jeden Anflug von Hörgenuss im Keim erstickt. Speziell im Titeltrack ist das nervenaufreibende Rauschen der Saitenfraktion nahezu unerträglich, wobei allerdings auch das Schlagwerk sowohl kraft- als auch inspirationslos sich hinpoltert und der glockenhelle Klang der Cymbals noch Stunden nach dem Genuss von “IKUUS“ unerträglich in den Ohren schmerzt. Als sei dies nicht schon Folter genug, werden die Tracks derart amateurhaft vorgetragen, dass dem Hörer die Schamesröte nur so ins Gesicht schießt. Die zahlreichen Spielfehler und schiefen Töne der Gitarren werden dabei noch von den mehr schlecht als recht bedienten Drums übertrumpft, deren absolute Unfähigkeit einen Takt länger als wenige Sekunden zu halten, dem Werk schließlich die Krone aufsetzt. Auch die an sich stilvoll integrierte Mundharmonika in “Akana“ kann da nichts mehr retten.
Auf eine gewisse Art und Weise wirkt all dies Chaos allerdings beabsichtigt und scheint für SURUNI zu einer Art experimentellen oder expressionistischen Interpretation des Black Metal zu gehören, die auf “IKUUS“ dargeboten wird. Dies macht das instrumentale Gemetzel und das unsägliche Krächzen allerdings keinen Deut besser. Für welche Zielgruppe ist “IKUUS“ also gedacht? Nun, einzelne Individuen, die sich nach einem langen Arbeitstag mit einem kräftigen Whiskey zurückziehen, um sich die frühen Werke von AKITSA oder PESTE NOIR zu Gemüte zu führen, können eventuell auch SURUNI etwas abgewinnen. Eine allgemeingültige Aussage hierfür gibt es jedoch nicht und so muss jeder für sich selbst entscheiden, ist die Platte nun Kunst oder Schrott…