The Wandering Midget – From The Meadows Of Opium Dreams

TheWanderingMidget_FromTheMeadowsOfOpiumDreams_frontVier Jahre ist es nunmehr her, dass die finnische Doom Kappelle THE WANDERING MIDGET mit der Platte “THE SERPENT COVEN“ ihr äußert viel versprechendes Debütwerk und zugleich letztes Lebenszeichen ablieferte. Höchste Zeit also für eine neue Veröffentlichung des Trios um Frontmann “Samuel Wormius“, der unter anderem auch für die Black Metal Horde HORNA am Tieftöner tätig ist. Frisches Material wird nun in Form des zweiten Langspielers “FROM THE MEADOWS OF OPIUM DREAMS“ geboten, der wie bereits sein Vorgänger via Eyes Like Snow das Licht der Welt erblickt.

Der Titel der Platte lässt die lyrischen Hintergründe der vier enthaltenen Kompositionen bereits vermuten, die sich beim Anblick des Artworks und dem darauf abgebildeten fliegenden Kamel weiter erhärten. Abseite psychedelischer Einflüsse der 60er und 70er Jahre werden ebenso Werke von Schriftstellern wie H.P. Lovecraft und Edgar Allan Poe, als auch Okkultimus und Low Budget Horrorfilme genannt. Eine wunderbar bunte Mischung, die hervorragenden Stoff für wirre Trips durch experimentelle Klangwelten liefert.

Die Stücke von “FROM THE MEADOWS OF OPIUM DREAMS“ zeigen sich zunächst tief im traditionellen Doom Metal verwurzelt, gleichfalls aber offen für gerneübergreifende Elemente. Der eröffnende Track “Prince Of Fire“ erinnert mit seinen knackigen Bassläufen, den schleppenden Gitarren und rauem Gesang an das Schaffen von Gruppierungen wie REVEREND BIZARRE oder auch THE GATES OF SLUMBER. Statt sich in ausschmückenden Details zu verlieren konzentriert sich der recht kurze Song auf einen eingängigen und stampfenden Rhythmus und kräftige Vocals. Das folgende Stück “Temples In The Sky“ wirkt deutlich zäher und düsterer und schlägt, auch dank seiner Laufzeit von mehr als 20 Minuten, wesentlich epischere Töne an. Verspielte Gitarren steigern sich zu einem minimalistischen Grundgerüst, in dem abermals die markante Stimme von Sänger “Samuel“ gekonnt Akzente setzt und erneut Parallelen zu Songs aus der Feder von “Peter Vicar“ wie “Cirith Ungol“ oder “In The Rectory Of The Bizarre Reverend“ erkennbar werden. Im wieder deutlich flotteren Track “She-Wolf“ lassen THE WANDERING MIDGET zuweilen Leadgitarren mit starkem progressivem und psychedelischen Charakter einfließen und mit den traditionellen Elementen verschmelzen. Stellenweise schon im Grenzbereich zu Retro oder Stoner Rock, wird für Variation und Auflockerung gesorgt, wobei es den Finnen gelingt, den Song in einem durch und durch homogenen Sound zu gestalten. Deutlich gesteigert wird der Anteil derartiger Passagen im abschließenden “Follow The Forest Lights“ in dem rockige Riffs und Soli die Oberhand gewinnen und “FROM THE MEADOWS OF OPIUM DREAMS“ um einige zusätzliche Facetten bereichern, während die klassische Doom Metal Motive mitunter stark in den Hintergrund gerückt werden.

Auf ihrem Zweitwerk begeben sich THE WANDERING MIDGET auf eine abenteuerliche Reise, auf der immer wieder die unterschiedlichsten Einflüsse aufgegriffen werden, um sie geschickt zu einem stimmigen und interessanten Gesamtpaket zu verarbeiten. So besticht “FROM THE MEADOWS OF OPIUM DREAMS“ sowohl durch kernigen traditionellen Doom Metal, als auch psychedelischen Heavy Rock, in gekonnter Kombination.

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