Angantyr – Forvist

Angantyr_Forvist_frontTrotz des Umzuges aus seiner dänischen Heimatstadt Kopenhagen ins benachbarte Schweden im vergangenen Jahr, fand “Ynleborgaz“ neben zahlreichen Liveshows, verstreut in ganz Europa, ebenfalls noch Zeit und Muße, frisches Material für das mittlerweile fünfte Full-Length Album von ANGANTYR zu komponieren. Sieben neue Songs haben so in den letzten Monaten Gestalt angenommen und werden nun Mitte November unter dem Namen “FORVIST“, wie auch der 2010er Vorgänger “SVIG“, über das deutsche Label Northern Silence Productions erscheinen.

Erneut geziert von einem Artwork aus der Feder von Martin Hanford – der sich bereits in der Vergangenheit für einige Covergestaltungen ANGANTYRs verantwortlich zeigte – erzählt “FORVIST“ das nächste Kapitel der auf “HÆVN“ begonnenen Geschichte, des nordischen Kriegers “Arngrim“, der den Tod seiner Familie durch christliche Eroberer zu rächen versucht. Die Thematik wird dabei in ausdrucksstarke Schwarzstahlhymnen verpackt, die den Hörer in die stürmischen Gefilde des eisigen Nordmeeres entführen.

In den Stücke reihen sich ungestüme und rasende Gitarrenriffs aneinander, die trotz aller Aggressivität und Rohheit stets den für ANGANTYR typischen leidenschaftlichen Grundtenor erkennen lassen. So findet “Ynleborgaz“ immer die richtigen Momente, um sanfte Akustikgitarren, sehnsüchtige Melodielinien oder wie im Falle von “Fjælles Fjende“ auch dezente Synthesizerklänge in die Songs einfließen zu lassen, um “FORVIST“ so zu einem düster stimmigen Werk schwarzer Tonkunst zu machen. Die durchweg sehr langen Songs kommen zumeist durchgängig recht flott und treibend daher, halten aber dennoch hier und da Passagen für Variationen, wie etwa auflockernde Midtempoparts bereit, ohne dabei jedoch große Überraschungen zu bieten. Der Fokus der Scheibe liegt stattdessen auf der wütenden Raserei der Stücke, die gepaart mit einer ordentliche Portion Melancholie, zwar leider etwas wenig Innovation und Abwechslung bietet, aber dennoch mit seiner kalten Atmosphäre zu überzeugen weiß.

Mit “FORVIST“ legen ANGANTYR eine gelungene Fortsetzung der “Angrim-Sage“ vor, die zwar insgesamt ohne einzelnen Höhepunkte auskommen muss, dafür aber insgesamt auf einem solidem Qualitätslevel angesiedelt wurde. Wenngleich sich “Ynleborgaz“ mit diesem Werk nicht übertroffen hat, wird doch auch sicherlich kein Freund seiner bisherigen Alben enttäuscht werden und kann bedenkenlos zugreifen.

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