Uada – Djinn

30. August 2020
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In den lediglich sechs Jahren ihres Bestehens, haben UADA einen wahrhaft rasanten Karriereaufstieg hingelegt, wurde bereits das Debütalbum der vier Portlander namens „DEVOID OF LIGHT“ von großen Teilen der Szene mächtig gefeiert und spätestens mit dem zwei Jahre später nachfolgenden „CULT OF A DYING SUN“ katapultierte sich die Truppe umgehend in die Billings der meisten namhaften Festivals und begab sich zudem auf ausgedehnte Headlinertouren durch die U.S.A. und Europa. Neben all dem Lob für ihr Schaffen hagelte es allerdings von Beginn an auch reichlich Kritik, wird UADA doch immer wieder vorgeworfen, sich sowohl beim Songwriting, als auch ihrem Auftreten in dicken Lederjacken und unter weiten Kapuzen verborgenen Gesichtern etwas zu stark an MGŁA zu orientieren und somit nur eine schlechte Kopie der polnischen Kollegen darzustellen.

Diese immerhin nicht völlig von der Hand zu weisende Vorwürfe wird vermutlich auch „DJINN“ nicht aus der Welt räumen können, präsentieren sich UADA doch weiterhin im altbekannten Outfit. Zumindest eine gewisse musikalische Weiterentwicklung ist auf der dritten Platte allerdings durchaus erkennbar, mit der eine eigene Note des schwarzmetallischen Schaffens etwas stärker in den Fokus rückt. Diese fällt gleich zu Beginn im fast 8-minütigen Titeltrack mehr als deutlich auf, schmettern dem Hörer unvermittelt sehr poppige Gitarrenmelodien entgegen, die in dieser Form nicht unbedingt zu erwarten gewesen sind. Zwar wird der Song im weiteren Verlauf noch etwas bissiger, der locker rockige Charakter will sich aber trotz giftiger keifender Vocals und aggressiver Doublebase nicht ganz vertreiben lassen. Zwar wirkt „Djinn“ in sich absolut stimmig und rund, doch lässt sich selbst nach mehreren Durchläufen des Albums die Frage nicht ganz beantworten, was von diesem ungewohnten Opener zu halten ist.

In den folgenden fünf Tracks des Albums gehen UADA jedoch wieder deutlich klassischer ans Werk, halten „The Great Mirage“ oder „In The Abscence Of Matter“ düsteren Black Metal bereit, der mit sattem Tempo und eingängigen Riffs nach vorne prescht, dabei aber trotzdem nicht mehr ganz so viele Ecken und Kanten aufweist, wie auf den vorherigen Langspielern. Grund hierfür ist nicht alleine der kraftvollere und differenziertere Sound, für dessen Mastering sich übrigens Greg Chandler von ESOTERIC verantwortlich zeigt. Nein, die vier Jungs aus Oregon klingen auf ihrem dritten Rundling ebenfalls viel verspielter und toben sich mitunter in sehr langen Instrumentalpassagen aus, die mit ausufernden Gitarrenmelodien ausgeschmückt werden. Es hält sich stets eine gute Balance zwischen der weiterhin reichlich vorhandenen Raserei und den eher stimmungsvolleren Passagen, in denen die flirrenden Gitarren teils schon schwedisch anmuten. Ein wenig zu viel des Guten liefern UADA aber in „No Place Here“ sowie „Between Two Worlds“ mit einer jeweils fast 14-minütigen Spielzeit. Zweifelsohne werden die epischen Songstrukturen mit zahlreichen Tempowechseln und viel Energie so abwechslungsreich wie möglich gehalten und trotzdem hätte es beiden Stücken sicherlich nicht geschadet, etwas komprimiert zu werden.

Wer bereits seit vielen Monaten sehnsüchtig auf neues Material der Band wartet, der dürfte von „DJINN“ nicht enttäuscht werden, bieten UADA trotz gewisser stilistischer Entwicklungen und klanglicher Experimente im Titeltrack weiterhin starken melodischen Black Metal, der den Wurzeln des Debüts weitestgehend treu bleibt. Kritiker werden hingegen sicherlich weiterhin genug Grund zum Meckern finden, sodass in dieser Hinsicht alles beim Alten bleiben dürfte. Ebenfalls unverändert ist auch der Verbrauch an Rhythmusmusiker, sind auf der dritten Platte doch bereits der jeweils vierte Schlagzeuger und Bassist zu hören

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