Ultra-Violence – Privilege To Overcome

UltraViolence_PrivilegeToOvercome_frontWer in letzter Zeit aufmerksam die Veröffentlichungen aus dem Hause Punishment 18 Records verfolgt hat, konnte unter diesen die ein oder andere exzellente Thrash Metal Platte von bis dato völlig unbekannten Formationen für sich entdecken. So vertraute das italienischen Label in einige sehr vielsprechende Nachwuchskapellen, die nun mit überschwänglicher Motivation und reichlich Potential eindrucksvoll demonstrieren, was die junge Generation aus Bella Italia zu bieten hat. Hierzu gehören auch die vier aus Turin stammenden Recken von ULTRA-VIOLENCE, die mit „PRIVILEGE TO OVERCOME“ ein feuriges Debütalbum vorlegen und auf diesem – gemäß der Wahl des Bandnamens – manche Parallele zu den Bay Area Veteranen DEATH ANGEL erkennen lassen.

Bereits mit der Artworkgestaltung ihres Erstlingswerkes gelingt es dem Quartett kräftig zu punkten, konnte hierfür doch „Ed Repka“ gewonnen werden, der sich schon für die Plattencover von unsterblichen Klassikern wie „SCREAM BLOODY GORE“ oder „RUST IN PEACE“ verantwortlich zeigte und hier mit dem, in seinem charakteristischen Stil dargestellten Motiv einen originellen Bogen zwischen ULTRA-VIOLENCE und dem Roman „A Clockwork Orange“ spannt.

Wie schon angedeutet, huldigen die Turiner auf „PRIVILEGE TO OVERCOME“ dem Bay Area Thrash in seiner reinsten Form und klingen dabei erstaunlich überzeugend. Vom ersten Takt an, wird dem Hörer ein wahres Riffgewitter dargeboten, das mit technischer Perfektion und enormer Variation an die Glanztaten der frühen 80er Jahre erinnert. Obwohl sich ULTRA-VIOLENCE mit Vorliebe in atemberaubender Geschwindigkeit durch ihre Songs prügeln, platzieren sie dennoch geschickt Breaks und Midtempopassagen, die stets für ausreichend Auflockerung sorgen und „PRIVILEGE TO OVERCOME“ sehr dynamisch wirken lassen. Während Tracks wie „L.F.D.Y.“ oder „Turn Into Dust“ mit einem treibenden Rhythmus und flirrenden Leads gewaltig nach vorne preschen und neben typischen Trademarks von EXODUS und DEATH ANGEL sogar Einflüssen von DESTRUCTION oder KREATOR erkennen lassen, kommt etwa „The Beast Behind Your Back“ in gedrosseltem Tempo wesentlich fetter und wuchtiger daher.

Leider lassen ULTRA-VIOLENCE bei genauerer Betrachtung jedoch auch die ein oder andere Schwäche in ihrem Werk erkennen. Wenngleich die Platte ohne wirkliche Ausreißer oder gar Füllmaterial daher kommt, bieten die Stücke doch spätestens nach einer guten halben Stunde keine wirklich neuen Motive mehr. Sicher, nach wie vor präsentieren die Jungs ein amtliches Riffing und durchdachte Songstrukturen, nur wirkt alles wie schon einmal gehört. Auch der schleppende Stampfer „The Voodoo Cross“ basiert auf einer netten Idee, wird mit fast neun Minuten allerdings zu sehr in die Länge gezogen, um richtig zünden zu können.

Insgesamt wäre es so wohl ratsam gewesen „PRIVILEGE TO OVERCOME“ etwas zu kürzen, statt auf eine Spielzeit von knapp einer Stunde zu dehnen. Dieser kleine Makel ändert aber schließlich nichts an der Tatsache, dass ULTRA-VIOLENCE ein erstklassiges Debüt vorweisen können, das Old School Thrasher definitv antesten sollten!

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