Wieder einmal heißt das russische Plattenlabel Solitude Productions mit WHEN NOTHING REMAINS eine junge und aufstrebende Doom Metal Truppe in seinen beständig wachsenden Reihen willkommen. Die erst vor zwei Jahren gegründete und bis dato noch veröffentlichungsjungfräuliche Formation aus Göteburg präsentiert auch sofort und ohne Umschweife mit “AS ALL TORN ASUNDER“ ihr knapp 70-minütiges Debütwerk. Die vier Musiker hinter dem schwedischen Projekt zeigten sich in der jüngeren Vergangenheit bereits in Gruppen wie RIMFROST oder NOX AUREA aktiv und sind somit keine komplett Unbekannten in der Szene.
Wie das etwas kitschige Artwork der Platte bereits erahnen lässt, wurden die Kompositionen mit einer düster-romantischen Atmosphäre ausgestattet, die zuweilen dezente Parallelen an das Gothicgenre erkennen lässt. Verantwortlich hierfür zeigt sich vor allem der mit unter sehr dominant eingebundene Einsatz eines Keyboardes mit einigen grenzwertig schnulzigen Passagen. Das Hauptaugenmerk von “AS ALL TORN ASUNDER“ liegt jedoch auf unheilvollem Death / Doom Metal mit zähen und dunklen Riffs. Sehnsüchtige Gitarrenmelodien lockern die schweren Rhythmusarbeit gekonnt auf und verschmelzen mit den leidenschaftlich vorgetragenen Growls zu einem stimmigen Gesamtkonstrukt. Neben den kernigen Vocals von Fronter Jan trägt auch der melancholische Klargesang von Gastmusiker Johan Ericson, bekannt durch die beiden schwedischen Bands DRACONIAN und DOOM:VS, einen nicht unerheblichen Anteil zum Charme der Stücke bei.
Leider fahren sich WHEN NOTHING REMAINS über weite Strecken in ihren Songs fest, indem diese in zumeist gleichbleibenden Tempo ein ähnliches Schema durchlaufen und somit leicht vorhersehbar sind. Ungeachtet dessen zeigen sich die recht langen Tracks durchdacht arrangiert und ausgestaltet. So bleiben etwa der donnernden Rhythmus von “The Sorrow Within“ oder die sehr emotionale Klavierkomposition “Tears“, perfekt von der sanften Stimme Johan Ericson’s in Szene gesetzt auf Anhieb im Ohr hängen und sorgen für angenehme Kurzweile.
Trotz einiger kleinerer Schwächen geben WHEN NOTHING REMAINS mit “AS ALL TORN ASUNDER“ einen respektablen Einstand mit leicht verdaulichen Songs, die ihre Stärken vornehmlich dem perfekt in Szene gesetzten Gesang zu verdanken haben.