Wreck Of The Hesperus – Light Rotting Out
Stagnation auf allen Ebenen. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich bei der irischen Formation WRECK OF THE HESPERUS nicht wirklich viel getan. Weder klangtechnisch noch songschreiberisch hat sich das Trio seit dem Debütwerk „THE SUNKEN THRESHOLD“ zu Veränderungen hinreißen lassen können. Mit dem aktuellen Output „LIGHT ROTTING OUT“ entblößen WRECK OF THE HESPERUS nun erneut die hässliche Fratze ihrer Funeral Doom Kreationen.
Nur wenige Takte sind nötig um den Hörer davon zu überzeugen, dass die Intention der Künstler kaum darin liegen kann, mit diesem Tönträger etwas Anmutiges oder gar Wohlklingendes erschaffen zu wollen. Stattdessen offenbart sich „LIGHT ROTTING OUT“ als zähes und kantiges Stück Musik, das aus dissonanter Gitarrenarbeit und einem polternden Schlagzeugspiel lebt. In einem Labyrinth scheinbar völlig wirrer Songstrukturen entfaltet sich eine beklemmende und verstörende Atmosphäre, die mit primitivsten Mitteln erzeugt wird. Während der Spielzeit von 40 Minuten scheint das Material auf der Stelle zu treten und fasziniert dennoch stets mit neuen Facetten. Unvorhersehbar verfallen WRECK OF THE HESPERUS in brachiale Raserei oder vermitteln mit abrupten Breaks das Gefühl in einen düsteren Abgrund zu blicken.
Mit „Albert Witchfinder“, der an dieser Stelle wohl keiner weiteren Vorstellung bedarf, konnte zudem ein namhafter Gastmusiker ins modernde Wrack geholt werden, der seine Stimme dem abschließenden Stück „Holy Rheum“ leiht.
WRECK OF THE HESPERUS ist definitiv keine Band für schwache Gemüter. „LIGHT ROTTING OUT“ ist dreckig, roh und genau aus diesem Grund so interessant. Die Lichtscheibe präsentiert sich in einem edlen A5 Digi mit vier Postkarten, die als Booklet dienen.