Bloodjob – Misogynic Obsessions

Fast exakt zwei Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung “SCULPTURES OF LACERATION“ melden sich die mittelhessischen Metzger von BLOODJOB mit einer neuen Demo zurück, um erneut die Grenzen des guten Geschmacks auszureizen. Wenngleich sich zwar das Cover von “MISOGYNIC OBSESSIONS“ etwas weniger provokant präsentiert als dies noch beim Vorgänger der Fall war, sprechen doch Songtitel wie “Eviscerated Cunt“ oder “Drowning In Defecation“ eine mehr als deutliche Sprache.

Stilistisch ist das Quintett, verstärkt durch Neurekrutierung “General Gore“ am Posten der zweiten Gitarre, der brachialen Mixtur aus brutalem Death Metal und Grindcore treu geblieben und lässt es auf “MISOGYNIC OBSESSIONS“ gehörig rumpeln. Die fünf enthaltenen Stücke wurden in ein deutlich druckvolleres und klareres Klanggewand gehüllt als die Songs des Debütwerkes, kommen jedoch dennoch ausreichend roh und mit reichlich Kanten versehen daher.

BLOODJOB lassen viele gut ausgearbeitete Strukturen in ihren Stücken erkennen, die sowohl mit Spannungsbögen, akzentuierende Breaks, als auch groovigen Mid-Tempo-Passagen für reichlich Variation sorgen. Die Saitenarbeit wird hierbei zumeist recht ordentlich umgesetzt, jedoch in den treibenden Momenten der Platte von einem etwas zu präsent donnernden Schlagzeug in den Hintergrund gedrängt, sodass sich das Riffing mitunter nur schwer heraushören lässt. Fällt dieser Umstand nur sehr geringfügig ins Gewicht, ist an anderer Stelle weit dringlicher ein Verbesserungsbedarf von Nöten. Orientierungslos und zumeist in der völlig falschen Tonart irren immer wieder Leadgitarren durch die Stücke und sorgen hier und da für wenig aussagekräftige Soli. Viele schiefe Töne sollten hier Anregung genug sein, auf eine derartige Ausgestaltung des Liedgutes in Zukunft zu verzichten – zumindest solange keine angemessene Bedienung des Sechsaiters vorgewiesen werden kann. Die übrige Instrumentalleistung auf “MISOGYNIC OBSESSIONS“ fällt hingegen wesentlich sauberer aus und überzeugt mit einer drückenden Rhythmusarbeit samt kernigen Basslinien und polternden Drums, über denen in regem Wechsel tiefe Growls und derbe Schreie wüten.

Abseits diverser, kleiner Ungereimtheiten legen BLOODJOB mit “MISOGYNIC OBSESSIONS“ ein solides Stück Death Metal vor, das mit durchdachten Songs einiges Potential enthält und zudem eine konsequente Weiterentwicklung zu “SCULPTURES OF LACERATION“ darstellt. Die komplette, knapp 18-minütige Scheibe kann auf der Bandcampseite der Truppe in voller Länge angehört werden.

Homepage