Délirant – Délirant
Ein neues Jahr ist angebrochen und ein weiteres Mal darf EVILIZED seinen treuen Lesern alles Gute für die bevorstehenden Monate wünschen, die natürlich wieder zahlreiche interessante Veröffentlichungen mit sich bringen werden. Bevor wir uns an dieser Stelle allerdings frischen Werken zuwenden, werfen wir den Blick in dieser ersten Ausgabe von FREE-VILIZED noch einmal ein paar Tage zurück, zum kurz vor Jahresende erschienenen, selbstbetitelten Debütalbum von DÉLIRANT aus dem spanischen Alicante. Es ist das erste Lebenszeichen dieses Soloprojektes eines anonymen Individuums, das zuvor jedoch bereits bei NEGTIVA in Erscheinung getreten ist.
Nun liegt mit besagtem “DÉLIRANT“ die erste vollständig eigene Kreation mit vier teils recht langen Kompositionen vor, die atmosphärisch düsteren Black Metal bereithalten, der vorranging mit einer sehr eigenwilligen Produktion auffällt. Diese ist enorm undifferenziert und dumpf gehalten, sodass sowohl die kraftvollen Riffs, als auch das Schlagzeug zu einer oft schwer definierbaren Klangwand verschmelzen. Zumindest in den schnelleren Passagen von “DÉLIRANT“ ist dies häufig der Fall, doch drosselt der lediglich als “D.B.“ genannte Multiinstrumenalist die Geschwindigkeit in regel-mäßigen Abständen, sodass die rohen Tracks nicht nur dynamisch bleiben, sondern ebenfalls mehr Details des Songwritings erkennen lassen, als es zunächst den Anschein hat. Zu diesen gehören ebenfalls die teils bedrohlich dissonanten, teils minimalistisch melodischen Leads, die sich mit wechselnder Intensität durch “DÉLIRANT“ ziehen und die finstere Grundlage für die verstörenden Vocals legen. Reichlich effektverzerrt schwankt der Gesang zwischen einem bösartigen Knurren und sich in totaler Verzweiflung windenden Schreien, die dem ohnehin schon beklemmenden Charakter des Albums noch ein klein wenig verstörender machen.
In physischer Form liegt “DÉLIRANT“ bislang nur als Tape vor und kann als solches über Mystískaos erworben werden. Wer kein Kassettendeck sein Eigen nennt, hat die Möglichkeit, sich die Songs kostenfrei auf der Bandcampseite des Spaniers herunterzuladen. Reinhören lohnt sich!