Elliot’s Keep – Vulnerant Omnes

Nicht nur mit ihrem Namen bringen ELLIOTT’S KEEP aus Dallas ihre besondere Begeisterung für mächtige Burgen zum Ausdruck, zierte bislang auch ausnahmslos jedes Albumcover eine mehr oder wenige ästhetische Darstellung einer trutzigen Ruine. Zugegeben, fast alle Artworks der seit 2006 existierenden Truppe können als dezent peinlich oder ziemlich misslungen bezeichnet werden. Eine erfreuliche Ausnahme stellt jedoch die aktuelle Platte namens „VULNERANT OMNES“ dar, die mit ihrer dunkelblauen Farbgebung recht stimmungsvoll daherkommt und nicht mehr unbedingt danach aussieht, als gebe es billigen, keyboardüberladenen Black Metal der frühen 90er Jahre zu hören.

Nein, rein musikalisch sind ELLIOTT’S KEEP in vollkommen anderen Gefilden unterwegs und zelebriert epischen Doom Metal mit zunächst ziemlich klassischer Ausrichtung, für den neben SOLITUDE AETERNUS womöglich auch frühe CATHEDRAL gestanden haben. Es ist eine stellenweise durchaus überraschende Mixtur unterschiedlicher Stilelemente, die hier vom texanischen Trio miteinander vermengt werden, denn während „Aevum“ oder „Laughter Of The Gods“ erhabene Epik mit kraftvollem Gesang und drückenden Riffs liefern, nimmt „VULNERANT OMNES“ in seiner zweiten Hälfte mit „Omnis Pretium (Fortress I)“ plötzlich einen fast schon todesmetallische Sound an, wechseln die eben noch klaren Vocals zu einem grimmigen Keifen und auch auf instrumentaler Seite geht es mit einem kantigen Uptempo passagenweise ziemlich roh zu. Zudem scheinen ELLIOTT’S KEEP keine Freunde allzu eingängiger Strukturen zu sein, weist das Material ein eher progressives Songwriting auf, in dem auf verschachtelte Strukturen gebaut wird, statt auf einen hymnischen Refrain oder stampfenden Vers hinzuarbeiten. Dies sorgt dafür, dass ein bisschen Zeit nötig ist, um sich in die sieben Songs einzufinden, doch dafür gibt es eben auch viel zu entdecken.

Wer jetzt neugierig geworden ist und sich den eher unkonventionellen Doom Metal des US-amerikanischen Gespanns einmal zu Gemüte führen möchte, kann dies in deren Bandcamp tun, steht „VULNERANT OMNES“ dort zum kostenlosen Download bereit. Darüber hinaus werden ELLIOTT’S KEEP ihren fünften Rundling auf CD und auch Vinyl veröffentlichen, sodass bei Gefallen auch auf einen physischen Tonträger nicht verzichtet werden muss.

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