Auf der Suche nach Informationen zu IDRE lässt sich zunächst die gleichnamige Wintersportregion in den schwedischen Bergen finden, die zwar als regelmäßiger Austragungsort eines Biathlon-Cups bekannt ist, mit der hier thematisierten Kapelle allerdings rein gar nichts zu schaffen hat, stammt das musikalische Trio doch nicht etwa aus Skandinavien, sondern aus Oklahoma City. Zudem geben IDRE auf ihrer Internetpräsenz eine kurze Erläuterung zu ihrem als eye-druh ausgesprochenen Namen, der zufolge sich dieser auf ein „kompliziertes, bösartiges und unbeschreibliches Ding“ beziehen soll.
Dies mag ein wenig nach einer Passage aus einer Horrorgeschichte von H.P. Lovecraft klingen, ist aber an sich eine durchaus gelungene Umschreibung für die zwei Kompositionen ihres schlicht als “IDRE“ betitelten Erstlingswerkes aus dem vergangenen Jahr. Als Inspirationsquellen für dieses werden mit SWANS, NEUROSIS, GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, Ennio Morricone und Frederic Chopin eine Vielzahl von Einflüssen genannt, die unterschiedlicher kaum sein könnten und von IDRE zu eine experimentellen Melangé aus Post-Rock, Downtempo und Ambient verarbeitet werden. Das Resultat ist ein intensives Klangerlebnis mit einer tiefschwarzen Atmosphäre und in sich verschachtelten und ausufernde Instrumentalpassen, in denen sich die Saitenfraktion in verträumten Melodien und jazzig angehauchten Arrangements verliert. Trotz aller negativen Emotionen, die sowohl die monotonen Vocals, als auch depressiven Leads entfalten, ist “IDRE“ zu jeder Sekunde kraftvoll und dynamisch.
IDRE präsentieren mit ihrem gleichnamigen Debütalbum ein starkes, wenn auch zuweilen etwas eigenwilliges Werk, dass vor Kreativität und Gefühl strotzt und den Hörer auf eine rund 40-minütige Reise in abstrakte Sphären entführt. Auf der Internetpräsenz der Formation können die Tracks angehört und kostenfrei oder für eine freiwillige Spende heruntergeladen werden.