Chapel Of Disease – The Mysterious Ways Of Repetitive Art

29. Januar 2015
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ChapelOfDisease_TheMysteriousWaysOfRepetitiveArt_frontIm vergangenen Jahr war es ziemlich ruhig um die vier Kölner von CHAPEL OF DISEASE, die lediglich zwei Konzerte spielten und sich ansonsten vollkommen zurückzogen, um im stillen Kämmerlein an neuem Material zu werkeln, das nun dieser Tage endlich in Form von “THE MYSTERIOUS WAYS OF REPETITIVE ART“ präsentiert werden kann. Auf Grund ihres herausragenden Debüts von 2012 sind die Erwartungen von Presse und Fans an die neue Platte natürlich entsprechend hoch. Dies scheint den Herren aus der Domstadt durchaus bewusst zu sein, denn statt mit ihrem neuen Langspieler nahtlos an “SUMMONING BLACK GODS“ anzuknüpfen, vollführen sie eine beachtliche Weiterentwicklung.

>Waren auf dem Erstlingswerk die Einflüsse von Kapellen wie MORGOTH, ASPHYX oder auch frühen DEATH noch deutlich herauszuhören, gelingt es CHAPEL OF DISEASE auf ihrem neusten Streich einen wesentlich eigenständigeren Sound zu kreieren, der zwar mit den todesmetallischen Wurzeln nicht bricht, sich allerdings weitaus offener auch anderer Elementen bedient und zudem wesentlich düsterer daherkommt. Bereits im instrumental gehaltenen Opener “The Mysterious Ways…“ beschwört das Quartett mit dunklen Riffs eine bedrohliche Atmosphäre herauf, die im Zusammenspiel mit einer stimmungsvollen Geräuschkulisse samt dem lauten Prasseln von Regen, heulendem Wind und einem tiefen Donnergrollen einen fast schon ambientartigen Charakter annimmt. Auch im nachfolgenden “The Dreaming Of The Flame“ verfallen CHAPEL OF DISEASE in derart finstere Momente, hält der Song doch zunächst einige extrem doomige Passagen bereit, in denen rauschende Rückkopplungen, hallende Leads und bösartige Growls ihr Unwesen treiben, bevor das Tempo schließlich nochmal kräftig angezogen wird und die Saitenfraktion mit groovigen Rhythmen und eingängigen Tremoloriffs glänzen kann. Es fällt auf, dass das Quartett auch im weiteren Verlauf von “THE MYSTERIOUS WAYS OF REPETITIVE ART“ des Öfteren die Geschwindigkeit drosselt, um in ein schwer schleppendes Downtempo zu verfallen, das etwa in “Symbolic Realms“ oder “Masquerade In Red“ von gelungenen Leads oder Akustikarrangements erweitert wird und den Tracks auf diese Weise eine enorme Vielschichtigkeit verleiht. Ein geschicktes Händchen für filigrane Ausschmückungen beweisen CHAPEL OF DISEASE ebenfalls eindrucksvoll in “Lord Of All Death (Between The Rim And Pegana)“, einem Stück, das von wunderschönen Melodiebögen inmitten eines harschen Rhythmuskonstruktes dominiert wird und auf grandiose Weise in einem klassischen Heavy Metal Solo gipfelt.

Trotz all dieser verspielten Details verliert “THE MYSTERIOUS WAYS OF REPETITIVE ART“ zu keiner Sekunde seinen Bezug zum traditionellen Death Metal und suhlt sich mit einem räudigen Riffing und kehligen Vocals tief im urigen Todesblei und offenbart vereinzelt sogar thrashige Anleihen, die auch schon auf “SUMMONING BLACK GODS“ zum Einsatz kamen. Angesichts der Tatsache, dass CHAPEL OF DISEASE dieses Werk vollständig alleine aufgenommen und abgemischt haben, muss auch für die erdige und kraftvolle Produktion, die sowohl Ecken und Kanten vorweisen kann, als auch ein differenziertes Hörerlebnis ermöglicht, Lob ausgesprochen werden.

Es ist letztendlich die geschickte Symbiose all der unterschiedlichen Stilelemente, die “THE MYSTERIOUS WAYS OF REPETITIVE ART“ zu einem solch intensiven und tiefschwarzen Album werden lässt, auf dem sich CHAPEL OF DISEASE zielsicher auf ihre kompositorischen Stärken konzentrieren und abseits klassischer Strukturen neue Wege erkunden.

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