Laster – Wijsgeer & Narreman
Im vergangenen Jahr konnte die niederländische Schwarzstahltruppe LASTER mit ihrer drei Stücke umfassenden Demoveröffentlichung „WIJSGEER & NARREMAN‘“ ein erstaunlich starkes und reifes erstes Lebenszeichen von sich geben. Die beiden Herren „N.“ und „W. Damiaen“, die zudem auch in einigen anderen Gruppierungen wie NORTHWARD und WILLOOS aktiv sind, präsentieren auf dem als Tape und MCD erhältlichen Werk knapp 20 Minuten atmosphärischen und zugleich rohen Black Metal, der von Goethes Klassiker „Faust“ inspiriert mit vielen leidenschaftlichen Arrangements besticht.
Das Geflecht aus klirrenden Riffs und melancholischen Melodiebögen auf „WIJSGEER & NARREMAN“ kreiert ausgedehnte Klanglandschaften, die viel Raum für Variation bieten und zuweilen starke Parallelen zu frühen DRUDKH Werken vorweisen können. So erschafft die unheimliche dichte und intensive Saitenarbeit ähnlich sehnsüchtige Momente, die den Hörer nach nur wenigen Takten alles um sich herum vergessen lassen und ihn stattdessen in eine unbekannte Ferne entführen. Inmitten der stürmischen Gitarren finden sich immer wieder dezente Auflockerungen, in Form von schleppenden Downtempopassagen oder klaren Akustikklänge, die für ein dynamischen Gesamtkonstrukt sorgen. Den besonderen Wiedererkennungswert sichern sich LASTER jedoch mit der gesanglichen Ausgestaltung ihrer Kompositionen. Die Lyrik wird mit schrillen und heiseren Schreien voller Verzweiflung und Leid vorgetragen, die mit ihrer Inbrunst stark den Frühwerken von BURZUM aber auch in gewisser Weise dem Schaffen von AUSTERE ähneln.
Abgerundet wird „WIJSGEER & NARREMAN“ von einem herrlich knarzigen und kaltem Sound, der die raue Stimmung der Stücke erstklassig zur Geltung kommen lässt und der Nostalgie für die 90er Jahre freien Lauf lässt. LASTER bieten ihr Erstlingswerk auf ihrer Bandcampseite als kostenlosen Download an, doch sind auch noch einige letzte Exemplare der streng limitieren Demo erhältlich.