Nosferatu – Melankolsk Makabert

1. Juli 2024
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In der aktuellen Ausgabe von FREE-VILIZED stellen wir mit NOSFERATU ein brasilianisches Projekt vor, dessen erstes Album vermutlich jedem Liebhaber audiophiler Klänge bereits nach nur wenigen Takt umgehend Tränen in die Augen treiben wird, während Fans von rumpeligen Kellerproduktionen beim Hörgenuss von „MELANKOLSK MAKABERT“ vermutlich voll auf ihre Kosten kommen werden, denn um eine solche handelt es sich bei der im Januar veröffentlichten Platte ganz offensichtlich. Dabei lässt das altbackene Artwork samt gruseligem Karpatenschloss schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon entstehen, was von den sechs enthaltenen Tracks zu erwarten ist.

Selbstverständlich liefern NOSFERATU mit ihren knarzenden Tracks, die mit klischeetriefenden Titeln wie „Native Bloodlust“ oder „Frostbitten Spectres Throughout The Mist“ versehen wurden, eine finstere Symphonie des Grauens, in der geflügelte Vampirfürsten ihr Unwesen treiben und reichlich Blut vergossen wird. Erscheint das ungestüme Chaos aus völlig übersteuerten Sechssaitern und einem vermeintlich wahllos prügelnden Schlagwerk zunächst recht dilettantisch, lässt sich mit jeder weiteren Minute erkennen, dass in den Songs wesentlich mehr Substanz steckt, als zu Beginn vermutet. Es sind etwa in „Winterwölfe“ nicht nur völlig infernalische Schreie, die herausstechen, sondern ebenfalls eine interessante Gitarrenarbeit, mit melancholisch angehauchten Leads am Ende des 7-minütigen Tracks. Vermengt wird der heftig scheppernde Raw Black Metal zudem stellenweise mit mystischem Dungeon Synth, der hier perfekt ins Konzept passt und nicht nur als instrumentale Einführung in „Carpathian Visions“ viel zur morbiden Atmosphäre beiträgt.

NOSFERATU haben sich sehr bewusst für einen absolut minimalistischen Sound ohne jeglichen Feinschliff entschieden, der nicht den Hauch von Ästhetik erkennen lässt und damit die potentielle Zielgruppe für ihr musikalisches Schaffen stark eingrenzt. Es kann sich für Liebhaber rohen und gleichzeitig stimmungsvollen Black Metals aber auf jeden Fall lohnen, in die schroffen Klangwelten von „MELANKOLSK MAKABERT“ einzutauchen, gibt es in diesen viele Verbeugungen vor dem Sound der 90er zu entdecken.

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