Pyriphlegethon – Rivers Of The Eternal Kingdom
In erster Linie dürfte Maurice de Jong den meisten Lesern durch GNAW THEIR TONGUES bekannt sein, seinem langjährigen Soloprojekt, mit dem er seit einiger Zeit live zu bestaunen ist. Darüber hinaus tobt sich der fleißige Niederländer in zig weiteren Kapellen aus, in denen er zumeist ebenfalls im kompletten Alleingang aktiv ist und zu denen auch PYRIPHLEGETHON gehört. Vor zwei Jahren nahm er unter diesem Banner, mit “RIVERS OF THE INFERNAL KINGDOM“ eine Demoveröffentlichung auf, bevor rasch der erste Langspieler folgte.
Es dürfte wenig verwundern, dass Maurice de Jong mit PYRIPHLEGETHON wie bei all seinen weiteren Projekten schwarzmetallische Töne anstimmt, wenngleich es im Gegensatz zu CLOAK OF ALTERING, DE MAGIA VETERUM oder GNAW THEIR TONGUES weniger experimentell und avantgardistisch zugeht. Vielmehr versteht sich das ziemlich eigenwillig gehaltene Material als eine Huldigung an die frühen Tage des Black Metals, wobei natürlich gewisse Parallelen zur norwegischen Szene der 90er Jahre zu finden sind, wobei allerdings nicht DARKTHRONE, IMMORTAL oder MAYHEM die großen Idole des Niederländers zu sein scheinen. Dies offenbart sich auf “RIVERS OF THE INFERNAL KINGDOM“ bereits innerhalb der ersten Takte, wird doch hier recht großzügig Gebrauch von fast schon kitschig klingenden Keyboards gemacht, die in Verbindung mit dem klirrenden Gepolter der übrigen Instrumentierung an die Anfangstage von EMPEROR, SATYRICON oder GEHENNA erinnern. Von der Klasse der Werke solcher Bands ist PYRIPHLEGETHON weit entfernt und dennoch gelingt es mit der primitiven Produktion den ursprünglichen Geist jener Zeit recht gut einzufangen, erweisen sich “Mount Sinai Burning“ und “Wanderer Of The Black Depths“ als atmosphärisch dichte Songs, deren Songwriting zwar schlicht aber wirkungsvoll ist.
Zwar ist “RIVERS OF THE INFERNAL KINGDOM“ sicherlich kein Werk, das es in Dauerschleife zu konsumieren gilt, als kurze nostalgische Reise in die Vergangenheit wissen die vier Tracks jedoch durchaus zu gefallen. Auf der Bandcampseite von Maurice de Jong und seinen unzähligen Projekten, über deren Sinn oder Unsinn es sich zweifelsohne vortrefflich streiten lässt, kann das Demo kostenfrei heruntergeladen werden.