Erst in diesem Jahr ist Dave Ingram nach seinen nur sehr kurzen Gastspielen bei zunächst HAIL OF BULLETS und danach JUST BEFORE DAWN nach mehr als 20-jähriger Abstinenz wieder zu BENEDICTION zurückgekehrt! Es darf gehofft werden, dass er hier nun deutlich länger verweilen wird, als bei seinen vorherigen beiden Arbeitgebern. Für den Ernstfall hat Ingram mit URSINNE noch ein relativ neues Projekt in der Hinterhand, bei dem er gemeinsam mit Jonny Pettersson musiziert, der durch seine regen Aktivitäten bei zahlreichen Kapellen wie WOMBBATH, JUST BEFORE DAWN, PALE KING oder GODS FORSAKEN hinlänglich bekannt sein sollte. Vor zwei Jahren erschien mit “SWIM WITH THE LEVIATHAN“ das erste Werk der britisch-schwedischen Kollaboration.
Auf dem knapp dreiviertelstündigen Album finden sich zwölf Tracks, die trotz dezent britischer Einflüsse allesamt von einer skandinavischen Handschrift dominiert sind, zeigt sich Pettersson doch komplett alleine für das Songwriting verantwortlich und lässt daher eine donnernde Salve aggressiv groovender Riffs nach der anderen auf den Hörer los, die sich mit einem herrlichen HM2-Sound gnadenlos in dessen Fleisch sägen und von Ingram’s mächtig brüllendem Organ bestens ergänzt werden. Von der ersten Sekunden an, fegt “SWIM WITH THE LEVIATHAN“ wüst und dreckig aus der Anlage und präsentiert sich wunderbar facettenreich, ist vom brachial knüppelnden “Talon“ bis hin zum düster-melodischen “Hollow Hearse“ alles dabei. Nicht selten erinnert das Schaffen nicht zuletzt wegen seiner sehr knarzigen Produktion an DISMEMEBER und ähnliche schwedische Schwergewichte, doch sind URSINNE keinesfalls darauf angewiesen, bereits dagewesene Ideen wiederzukäuen, versteht sich das erfahrene Duo durchaus darauf, klassischen Death Metal mit einer eigenen Note zu kreieren.
Neben den sieben Eigenkompositionen finden sich übrigens noch fünf Coversongs auf der Platte, die zum Teil recht exotisch anmuten, werden doch etwa Stücke von QUEENS OF THE STONE AGE oder SIOUXSIE AND THE BANSHEES neu interpretiert. Dies mag zunächst etwas seltsam anmuten, doch gelingt es URSINNE ziemlich gut, die Nummern in ein völlig neues Gewand zu kleiden. Übrigens erhalten die beiden Herren für “Monsters In The Parasol“ sogar prominente Unterstützung von Kam Lee am Mikrofon.
Leider wurden insgesamt nur 400 Einheiten von “SWIM WITH THE LEVIATHAN“ produziert, die mittlerweile weitestgehend vergriffen sein dürften. Verzichtet werden muss auf die Platte dennoch nicht, bieten URSINNE ihr komplettes Debüt zum kostenlosen Download an. Gerne darf allerdings eine kleine Spende hinterlassen werden, die zu 100% an eine Tierschutzstiftung in Großbritannien geht. Wenn das mal nicht eine feine Sache ist; eine ordentliche Portion rotzigen Death Metal herunterladen und dabei sogar noch eine gute Tat vollbringen!