Total Hate – Throne Beyond A Black Veil

9. November 2019
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Bereits seit fast zwei Dekaden sind TOTAL HATE ein fester Bestandteil der deutschen Schwarzstahlszene, wenngleich die Truppe aus Nürnberg nicht unbedingt zu den produktivsten Vertretern gehört und das kürzlich veröffentlichte “THRONE BEHIND A BLACK VEIL“ ihren erst vierten Langspieler darstellt, der wie schon wie sein drei Jahre alter Vorgänger über die Eisenwald Tonschmiede erschien. Erneut scheint die Zeit bei TOTAL HATE still zu stehen, lässt sich in den acht neuen Tracks, die abermals wie ein Relikt aus früheren Tagen klingen, fast keinerlei Entwicklung gegenüber dem bisherigen Schaffen der Band entdecken.

Es versprüht nahezu alles an “THRONE BEHIND A BLACK VEIL“ einen wohlig nostalgischen Charme, erinnern neben den rohen Kompositionen im traditionellen Gewand sowohl der kryptische Titel, als auch das schlichte, grau gehaltene Artwork sowie die verschnörkelte Schrift im puristischen Booklet an die einstigen Meisterwerk der norwegischen Pioniere, wobei hier als stärkste Inspirationsquellen in erster Linie wohl DARKTHRONE und GORGOROTH zu nennen sind. Trotzdem müssen TOTAL HATE sich keinesfalls vorwerfen lassen, keinen eigenen Klang für sich gefunden zu haben, beweist das neuste Werk ein weiteres Mal, dass “Adrastos“ sein grimmiges Handwerk bestens beherrscht und nicht bei den norwegischen Veteranen abkupfern muss.

Zwar klingt “THRONE BEHIND A BLACK VEIL“ auf Grund seiner etwas satteren Produktion nicht mehr ganz so ungeschliffen, wie die vorherigen Werke, doch leidet der ungestüm archaische Charakter der klirrenden Tracks hierunter keineswegs. Diese sind vorwiegend im hämmernden Uptempo unterwegs und bedienen sich recht simpel gehaltener Riffs, die allerdings sehr stimmig strukturiert daherkommen, sodass die Platte bis zuletzt enorm vielschichtig bleibt. Dabei reicht das Spektrum vom eher rabiat wütenden “Death Raid Apocalypse“ mit vielen thrashigen Versatzstücken und stilecht rumpelnden Drums, über pechschwarze Walzen wie “Psychopath“ oder “Raven Wings & Witchcraft Spells“ mit einem dissonanten Mittelpart samt eingstreuten Sprachsamples, bis hin zum mit atmosphärischen Leads ausgestatteten Titeltrack. Einzig die Tatsache, dass keiner dieser Tracks als besonderer Höhepunkt heraustechen kann, ist ein wenig schade. Hierfür bewegt sich “THRONE BEHIND A BLACK VEIL“ insgesamt zu sehr auf einem Level, was auf der anderen Seite natürlich wiederum bedeutet, dass es keine negativen Ausschläge gibt.

TOTAL HATE liefern mit “THRONE BEHIND A BLACK VEIL“ eine traditionsbewusste Platte, die den Sound sowie die Optik des norwegischen Black Metals der 90er Jahre auf sehr authentische Art und Weise reproduziert, ohne dass das Ergebnis dabei erzwungen wirkt. Wer genung von weiten Kapuzen, okkulten Beschwörungen und benebelnden Räucherstäbchen hat und stattdessen lieber rostige Nieten, Patronen und ein zünftiges Corpsepaint auf der Bühne sehen will, der dürfte bei TOTAL HATE an der richtigen Adresse sein.

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