Disrepute – Interview

18. August 2015
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In diesem Frühsommer meldeten sich DISREPUTE nach einer rund 7-jährigen Abstinenz endlich wieder mit einer neuen Platte zurück, auf der die Truppe eine deutliche musikalische Weiterentwicklung erkennen lässt. Bei EVILIZED sprechen die Jungs aus Plauen über die neuen Songs von “C9H13NO3“ und deren Lyrik sowie über ihre neue Labelheimat bei Defying Danger Records und kommende Liveaktivitäten.

I. Zunächst einmal vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview nehmt! Es war sehr lange ziemlich still um DISREPUTE und das letzte Album liegt mittlerweile volle sieben Jahre zurück. Aus welchen Gründen kam es zu dieser ausgedehnten Auszeit und wie habt Ihr letztendlich doch wieder zusammengefunden?

Andreas: Hey Matthias, gerne doch. Es stimmt, dass es lange gedauert hat bis wir ein neues Album veröffentlichen konnten. Das war den ständigen Besetzungswechseln geschuldet und erschwerte uns somit auch das Songwriting. Wir haben versucht in dieser Zeit live präsent zu sein um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten und ab 2013 konnten wir uns dann vollkommen auf die neue Produktion konzentrieren und alle bisher entstandene Songs verewigen.

II. Vor ein paar Wochen habt Ihr mit “C9H13NO3“ endlich wieder einen neuen Langspieler unter dem Banner von DISREPUTE veröffentlicht. Wie sind die bisherigen Reaktionen von Presse und Freunden auf das frische Material ausgefallen? Wurden Eure Erwartungen erfüllt oder hattet Ihr diesbezüglich gar keine konkreten Vorstellungen?

Andreas: Alle bisherigen Reviews spiegeln im Großen und Ganzen die Reaktionen wieder, die wir von neu gewonnenen Fans sowie eingefleischten alten Fans erhalten haben. Uns war es wichtig, unsere persönlichen Geschmäcker bzgl. Sound und Gesamtproduktion irgendwie zu vereinen und zu einer einheitlichen Masse zusammen zu schmelzen und ich glaube das haben wir ganz gut hinbekommen. Wir sind mehr als zufrieden mit der Produktion und möchten uns auch hier nochmal offiziell bei Tonekeeper Productions für den fetten Sound bedanken.

III. In all der langen Zeit, die zwischen “HUNTING THE SCUM“ und “C9H13NO3“ vergangen ist, habt Ihr Euch sicherlich sowohl musikalisch, als auch persönlich weiterentwickelt. Zudem ist das Line-Up der Band nicht wirklich konstant gewesen und hat einige Besetzungswechsel erfahren. Inwiefern hat sich DISREPUTE durch diese Veränderungen und Einflüsse von wechselnden Musikern gewandelt und unterscheidet sich heute von jener Truppe, die damals das Debüt aufgenommen hat?

Andreas: Das stimmt allerdings, es waren einige Musiker bei Disrepute tätig, deren Einflüsse nach wie vor in den Songs wieder zu erkennen sind, in denen sie mitgewirkt haben. Aber der Grundgedanke ist immer der gleiche gewesen und erhalten geblieben: schnellen, aggressiven Deathmetal zu spielen, der rockt und sofort ins Blut gehen muss.

Disrepute_I

IV. Die aktuelle Platte wurde mit der chemischen Summenformel für Adrenalin betitelt. Wofür steht dieser Titel? Da mir die Texte der einzelnen Songs leider nicht vorliegen, erläutert doch bitte kurz, ob Ihr mit der Lyrik von “C9H13NO3“ ein thematisches Konzept verfolgt.

Andreas: Adrenaline steht einfach nur für die Musik, die Disrepute macht. Wir fanden es einen passenden Titel und das Titelstück empfinden wir als einen der besten Titel den wir gemeinsam geschrieben haben. Von daher war es unerlässlich. Die Summenformel als Albumtitel zu nehmen, war eine Suff-Idee um den Betrachter zu beschäftigen. Aber die einzelnen Titel an sich haben unterschiedliche Thematiken. Es ist also kein Konzeptalbum oder ähnliches.

Sören: Das stimmt, dass alle Titel verschiedene Themen bearbeiten. Das Titelstück „Adrenaline“ dreht sich beispielsweise um einen Werwolf, der hungrig nach Adrenalin auf Jagd geht, um sich zu holen, was er braucht. Disrepute könnte man als den Werwolf ansehen und der Hunger nach Adrenalin stellt die Lust nach mehr Aggressivität, Schnelligkeit und Eingängigkeit der Band dar. Des Weiteren handelt „Fuck you, the Heaven can wait“ von einer dunkel inszenierten Zombie-Endzeit-Story. „The Beast inside“ beleuchtet eine eher schwere Zeit meines eigenen Lebens, in der ich mit mir selbst lange nicht klar kam, am Ende aber das „Biest in mir“ besiegen konnte. Von „Atheism“ könnt ihr euch sicher selbst ein Bild machen, hehe ;-)
In „The unborn Demon“ brütet ein junges Mädchen einen Dämon im eigenen Leib aus und versucht diesen nun los zu werden und sind die „Gates to Hell“ einmal geöffnet, dann wird unsere Welt in einem „Cold War“ versinken, oder so ähnlich, HaHa.

V. Neben einer digitalen Version ist “C9H13NO3“ nur auf schwarzem Vinyl erhältlich. War es die Idee des Labels oder Euer eigener Wunsch, das Album in diesem Format zu veröffentlichen? Wird es zu einem späteren Zeitpunkt noch eine weitere Auflage von “C9H13NO3“ auf CD geben?

Andreas: Es war unser Wunsch Vinyl zu machen. Wir sind OldSchool-Fans und wir machen OldSchool-Deathmetal … was liegt da nicht näher als Vinyl. Für uns hat dieses Album einen besonderen Wert und es wird weder eine Nachpressung noch eine CD-Auflage geben. Wenn Schluss ist, ist eben Schluss.

VI. Ihr habt bei Defying Danger Records eine neue Heimat gefunden. Bislang konnte dieses noch recht junge Plattenlabel aus Sachsen-Anhalt lediglich durch einige Tapeversionen von Alben aus dem Hause von F.D.A. Rekotz auf sich aufmerksam machen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Andreas: Bei einem Bier im Skullcrusher Dresden. Jens ist ein alter Bekannter und Freund von mir und auch kein Unbekannter in der Szene, was die Entscheidung massiv beeinflusst hat zu Defying Danger zu gehen.

VII. Ihr meldet Euch mit “C9H13NO3“ in einer Zeit zurück, in der sich der deutsche Death Metal in einem durchaus lebhaften Aufschwung befindet. Zwar herrscht auf Grund dessen ein stets starkes Interesse der Szene an neuen Alben, andererseits ist die Anzahl der Kollegen entsprechend hoch und der Markt somit reichlich unübersichtlich. Wie bewertet Ihr dieses Situation?

Andreas: Gute Frage. Der Markt ist langsam übersättigt, was sich auch in der Veranstalterszene bemerkbar macht. Aber darüber soll sich jeder seine eigene Meinung bilden und danach handeln. Wir werden wie in den letzten 13 Jahren einfach weiter nach vorn gehen. Hier geht es um Deathmetal und nicht um Marketingstrategien und Absatzzahlen.

VIII. Im September werdet Ihr gemeinsam mit FACEBREAKER aus Schweden auf eine kurze Tour durch Deutschland gehen und dabei auch eine Record Release Show in Plauen spielen. Was werden die Besucher dieser Konzerte erwarten? Natürlich dürfte der Fokus der Setlist auf den aktuellen Songs von “C9H13NO3“ liegen. Werdet Ihr dennoch auch auf älteres Material zurückgreifen?

Andreas: Richtig und wir freuen uns riesig wieder mit den Jungs von Facebreaker zusammen spielen zu dürfen. Der Fokus unserer Setlist wird natürlich auf neuen Songs liegen aber wir werden ein paar alte Sachen heraus kramen. Darüber hinaus wird es zu einigen Überraschungen kommen aber dazu werde ich nun kein weiteres Wort verlieren … wäre ja sonst keine Überraschung … (HAHAHA)

XI. Wie sehen die weiteren Pläne mit DISREPUTE für die nahe Zukunft aus? Ich hoffe doch, Ihr werdet bis zur Veröffentlichung des nächsten Full-Length Werkes nicht noch einmal so viele Jahre ins Land ziehen lassen?!

Andreas: Das hoffe ich auch nicht aber man weiß ja nie was passiert. Wir werden versuchen am Ball zu bleiben und versuchen, die Band am Leben zu halten, denn wir haben Spaß daran was wir tun und wie wir es tun und genau darum geht es.

X. Die letzten Worte gehören Euch…

Support the underground & support your locals. We are all one legion. Join the real fucking madness!

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