End Of Life Festival Part II – 24.03.2012 – Hammelburg

31. März 2012
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Unter dem Motto ‚Viel Qualität für wenig Geld‘ stand das END OF LIFE FESTIVAL PT. II, das am Samstag, den 24.03.2012 im fränkischen Örtchen Hammelburg abgehalten wurde. Mit Bands wie FÄULNIS oder FARSOT im Programm und einem Eintrittspreis von nahezu lächerlichen 5,00€ konnten die Veranstalter Besucher aus allen Winkeln der Bundesrepublik ins nördliche Bayern locken, wie die bunte Ansammlung der unterschiedlichsten KFZ-Kennzeichen auf dem Parkplatz des Austragungsortes „Wasserhaus“ und den umliegenden Feldwegen zeigte.

In der Location selbst tummelten sich bereits etliche Gäste um den Thekenbereich und einen Merchandisestand, bei dem unter anderem Shirts und Tonträger der auftretenden Bands erworben werden konnten. Viel Zeit um diesen einer näheren Betrachtung zu unterziehen blieb jedoch zunächst nicht, da pünktlich um 20:00 Uhr der Startschuss fiel und APSIS als Opener vor knapp 200 Zuschauern den ersten musikalischen Beitrag des Abends lieferten.

Ausgestattet mit einem erstklassigen Sound schmetterte das Quintett aus Südhessen seine ausnahmslos sehr langen Kompositionen in die Menge, die zwar im Black Metal verwurzelten sind, jedoch üppig mit psychedelischen Elementen verfeinert wurden. Stellenweise sehr an das Schaffen der Norweger ENSLAVED erinnernd, erwiesen sich die Stücke geprägt von ausufernden Instrumentalpassagen, die häufig von dezenten Akustikarrangements und verspielten Leads dominiert wurden. Unterstützt von einer schönen Lichtshow und den für APSIS obligatorischen grünen und blauen Leuchtstoffröhren wurden Songs wie „Four Elements“ oder auch „Fading Sun“ in einer sehr ansprechenden Atmosphäre vorgetragen.

Nach einer etwa 30-minütigen Umbauspause enterten nun VEHEMENZ die Bühne, die bereits bei der letztjährigen Ausgabe des END OF LIFE FESTIVALs mit von der Partie waren und sich zudem in Zusammenarbeit mit der Musikinitiative Hammelburg e.V. für dieses Event verantwortlich zeigten. Von Kopf bis Fuss in schwarz gehüllt und zudem wie gewohnt mit Mehl bestäubt, spielten sich die sechs Herren solide durch ihr Set, bestehend aus Stücken wie „Bote des Nichts“ oder „Leben gleich Nebel“. Sänger „Smorgul“ bot mir seiner bizarren Mimik zu den Klängen der düsteren Saitenarbeit einen besonderen Blickfang. Für den letzten Song „Fragment I“ wurde zudem KREW Fronter „Inclusus“ auf die Bühne gebeten, der bei dieser Gelegenheit auch gleich als Ersatz für den mit diesem Auftritt von VEHEMENZ scheidenden „Smorgul“ angekündigt wurde.

Die Uhr zeigte 21:55 Uhr als KRATEIN etwa eine halbe Stunde später als laut Zeitplan angedacht ihren Auftritt begannen. Nach den beiden Darbietungen von APSIS und VEHEMENZ schienen einige Gäste jedoch eine kleine Verschnaufspause vor der Halle vorzuziehen, sodass die sehr sympathisch wirkende Truppe gezwungen war, vor etwas ausgedünnten Reihen auf der Bühne Stellung zu nehmen. Trotz diesen Umstandes arbeiteten sich KRATEIN mit viel Spielfreude und Bewegung durch ihr Liedgut. Zwar konnten die mit unter etwas sperrigen Stücke wie „Instinkt“ bei einigen Besuchern für viel Begeisterung sorgen, die dies auch ohne Unterlass mit lautem Beifall bekundeten, insgesamt fielen die Reaktionen auf den Auftritt der Süddeutschen allerdings etwas verhalten aus.

Ein kurzer Blick auf die Running Order verriet nun, dass es bereits Zeit für die Nordlichter FÄULNIS und deren exotische Schwarzstahlkreationen war. Mit dem Track „Trümmer“ vom 2009er Werk „GEHIRN ZWISCHEN WAHN UND SINN“ gelang den Hamburgern ein fulminanter Auftakt ihrer Show, in deren Mittelpunkt Sänger „Seuche“, wild gebärdend und mit einem von Narben überzogenem Oberkörper stand. In dem nun wieder bis in die letzten Winkel gefüllten „Wasserhaus“ herrschte beste Stimmung, die sogar noch weiter aufgeheizt werden konnte, als FÄULNIS das grandiose Stück „30. Juli, bewölkt“ anstimmten. Leider hatte die Truppe während ihres gesamten Auftrittes mit diversen Soundproblemen zu kämpfen, die sich zunächst nur auf die Rhythmusgitarre beschränkten, schließlich jedoch bald hier und bald dort für Störungen sorgten. So verließ auch Session-Bassist und OPHIS Frontmann Philipp Kruppa die Bühne, nachdem er zunächst noch zusammen mit „Seuche“ den Song „Weiße Wände“ zum Besten gab. Die Stimmung des Publikums zeigte sich von diese Unannehmlichkeiten glücklicherweise unbeeindruckt, sodass mit „Spiegel, Splitter, Schrott“ schließlich ein toller Gig beendet wurde, der bei vielen Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen dürfte.

Der allmählich stark fortgeschrittene Abend hielt nun als letztes Schmankerl noch die Darbietung von FARSOT bereit. Der Fokus der Songauswahl lag an diesem Abend klar auf dem viel umjubelten Zweitwerk „INSECTS“ aus dem Vorjahr. Das Material wurde absolut sauber vorgetragen und dank des nach wie vor tollen Sounds konnte ein einwandfreies Hörvergnügen der verschachtelten Stücke gewährleistet werden. Und dennoch wirkten die fünf Thüringer etwas sehr zurückhaltend und teilweise gar emotionslos. Auch optisch wurde dem Zuschauer hier, nicht zuletzt bedingt durch die sehr passive Bühnenpräsenz wenig geboten. Als schließlich jedoch mit „Thematik: Tod“ der erste Song des Debüts „IIII“ angespielt wurde, schien die auf der Bühne stehende Band eine Verwandlung zu vollziehen. Wesentlich energiegeladener und beherzter am Werk, konnten FARSOT für einen totalen Stimmungsumbruch sorgen. So entließen die Gothaer die Gäste des END OF LIFE FESTIVALs mit einem etwas zwiegespaltenen Eindruck, ihren Auftritt betreffend.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass in dieser Nacht wohl kein Besucher enttäuscht den Heimweg angetreten haben sollte. Die Veranstalter können auf ein sehr gelungenes Konzert zu absolut fairen Preisen zurückblicken, das unter anderem durch die intensiven Shows von APSIS und FÄULNIS zu überzeugen wusste. So darf gehofft werden, dass auch im nächsten Jahr eine weitere Ausgabe des END OF LIFE FESTIVALs mit einem ähnlich hochwertigen Line-Up in den Räumlichkeiten des Wasserhauses stattfinden wird.

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