Nachdem bereits BLAZE OF PERDITION vor einigen Wochen ihre neue Platte „THE HIEROPHANT“ via Pagan Records veröffentlichten, ziehen dieser Tage nun auch deren Landsmänner und gleichzeitig Labelkollegen FURIA nach und stellen mit „MARZANNIE, KRÓLOWEJ POLSKI“ ihr nunmehr drittes Vollalbum in mittlerweile neun Jahren Bandgeschichte vor. Die Erwartungshaltung an dieses ist auf Grund des erstklassigen Materials, für das FURIA in der Vergangenheit sorgte entsprechend hoch. Ob die Truppe dieser letztendlich gerecht werden kann und was sich im Hause FURIA seit dem 2009er Werk „GRUDZIEŃ ZA GRUDNIEM“ alles getan hat, soll in den nun folgenden Zeilen geklärt werden.
Beim Abspielen des sieben Stücke umfassenden Rundlings fällt zunächst auf, dass es den Polen gelungen ist, ihren Sound auf „MARZANNIE, KRÓLOWEJ POLSKI“ nochmals zu optimieren. Wenngleich das Liedgut FURIAs bisher immer in einer durchaus guten Klangqualität dargeboten wurde, ertönen die schwarzmetallischen Hymnen anno 2012 deutlich kraftvoller, was speziell der Dynamik des Schlagzeugs zu Gute kommt.
Kompositorisch sind sich die Recken treu geblieben und knüpfen mit ihrem aktuellen Schaffen nahtlos an ihre bisherigen Werke an. Gewohnheitsgemäß bestechen die Songs durch eine grandiose Instrumentalarbeit, die fernab jeglichen Standardriffings agiert. Ob von reißenden Blasts begleitet oder sich zäh und drückend dahinschleppend, erweist sich die Saitenarbeit als stets durchdachtes und ausgereiftes Konstrukt, mit detailreicher Ausarbeitung. FURIA verfolgen auf „MARZANNIE, KRÓLOWEJ POLSKI“ ihren völligen eigenen Stil, geprägt von verspielten Melodien, die den Stücken die unterschiedlichsten Stimmungen zukommen lassen. Das so erschaffene Wechselspiel aus wütender Raserei und verträumten Emotionen bildet ein in sich schlüssiges und aufeinander abgestimmtes Konzept, welches schließlich den einzigartigen Sound von FURIA ergibt, der sie von hunderten Formationen zu unterscheiden weiß.
Mit „MARZANNIE, KRÓLOWEJ POLSKI“ ist ein Album in die Szene geboren worden, dass so manches Werk der jüngeren Vergangenheit aus den so häufig als unangefochtene Festung des Black Metals angesehenen skandinavischen Landen in die Schranken weist. Die aufgeschlossene und für neue Aspekte offene Art mit der FURIA ihre Stücke kreieren, gehört hierbei zweifelsohne zum hervorragend aufgehenden Erfolgsrezept.