A Sickness Unto Death – The Great Escape

18. November 2015
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ASicknessUntoDeath_TheGreatEscape_frontVor rund drei Jahren von Tim Ziegeler und Michael Maas ins Leben gerufen, ist A SICKNESS UNTO DEATH mittlerweile zu einer vollwertigen Formation mit fünfköpfiger Besetzung herangewachsen, mit der in den vergangenen Monaten insgesamt zehn frische Songs für den zweiten Langspieler der Truppe namens “THE GREAT ESCAPE“ komponiert und aufgenommen wurden. An den als “DESPAIR“ betitelten Vorgänger anknüpfend, präsentieren die Herren aus Niedersachsen in diesem November erneut epischen Doom Metal, der den perfekten Soundtrack für graue und verregnete Herbsttage darstellt.

Es ist eine vielschichtige Klangwelt, die sich dem Hörer auf “THE GREAT ESCAPE“ offenbart, in der sich A SICKNESS UNTO DEATH in zahlreichen filigranen und verschlungenen Details ergehen, die sich nicht alle beim ersten Durchlauf der Platte sofort enthüllen lassen, sodass diese ihre volle Pracht erst mit der Zeit entfaltet und auf diese Weise auf eine erlebnisreiche Entdeckungsreise einlädt. Anstatt den Fokus der Tracks einzig auf lethargische Downtempopassagen zu legen, nutzt das Quintett nahezu sämtliche zur Verfügung stehenden Stilmittel des Genres aus, um das 60-minütige Werk auf Dauer interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Erweist sich der eröffnenden Titeltrack noch als kraftvolle Hymne mit kernigen Riffs sowie ausdrucksstarkem Gesang, verfallen A SICKNESS UNTO DEATH im sich anschließenden “Intoxicated“ zunächst in eine schleppende Schwermütigkeit, die von sehnsüchtigen Leads und schwelgenden Vocals getragen wird, bevor Tim Ziegeler gegen Ende zu deutlich harscheren Tönen plötzlich mit dunklen Growls überrascht. Diese bleiben allerdings die Ausnahme, dominiert zumeist emotionaler Klargesang, der sich perfekt in die opulente Instrumentalarbeit einfügt. Lediglich in einigen vereinzelten Passagen, wie zu Beginn von “The Concrete Lake“, versucht Ziegeler seine Stimme an das eher rohe und ruppige Riffing anzupassen, wodurch diese allerdings ein wenig gepresst und strapaziert klingt. Ungeachtet dessen, überzeugen A SICKNESS UNTO DEATH hier mit facettenreichen Songstrukturen samt einem ruhigen Mittelpart mit gezupften Sechssaitern, die von eingeflochtenen russischen Sprachsamples durchbrochen werden.

Es gelingt den Herren mit derartigen Elementen, jedem der Songs eine eigene Note einzuverleiben, sodass sich “Remains Of Misery“ mit wuchtigen Rhythmen und “The Uniqueness Of Two“ mit Hilfe zarter Akustikgitarren sowie eines fulminanten Klimaxes des Schlagwerkes im Gedächtnis festsetzen, während “Purgatory“ von einem ebenso eingängigen, wie emotionalen Refrain lebt. All dies erinnert nicht selten an das Schaffen von Kapellen wie ANATHEMA, MY DYING BRIDE oder KATATONIA die von A SICKNESS UNTO DEATH neben einigen anderen als Inspirationsquellen genannt werden.

Somit ist “THE GREAT ESCAPE“ ein ansprechendes Album eher moderneren Doom Metals mit intelligenter Lyrik geworden, auf dem A SICKNESS UNTO DEATH eine ausgewogene Balance zwischen düsterer Melancholie und markiger Härte finden und das von einer klaren sowie druckvollen Produktion abgerundet wird. All diejenigen, die nun neugierig geworden sind, dürfen auf die Homepage der Truppe verwiesen werden, auf der sich mit einigen ausgewählten Tracks ein erster Eindruck verschafft werden kann.

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