Agrath – Thy Kingdom Come

Agrath_ThyKingdomCome_frontEs existieren im Sektor des Black Metals gewisse Formationen, denen es gelingt, trotz – oder vielleicht gerade auf Grund – ihrer knarzenden und holprigen Produktionen keinesfalls amateuerhaft und unfähig zu wirken, wird mit Hilfe dieser vielmehr eine intensive Atmosphäre erschaffen, die authentisch nach alter Schule klingt. Zweifelsohne gehören AGRATH aus New York nicht zu diesen, wie sie mit ihrem zweiten Langspieler namens “THY KINGDOM COME“ mehr als eindrucksvoll beweisen, ist doch enorme Selbstbeherrschung nötig, der rund 52-minütigen Platte ohne Unterbrechung zu lauschen.

Wird die neun Tracks umfassende Scheibe zunächst noch recht stimmungsvoll mit einer an BURZUM erinnernden Synthesizerkomposition eingeleitet, dürfte nicht wenigen Hörern schon nach den ersten Takten von “Litany“ jegliches Interesse am weiteren Verlauf von “THY KINGDOM COME“ verloren gehen. Dies liegt in erster Linie daran, dass AGRATH den recht langen Song mit einem absolut plumpen Gerödel eröffnen, in dem sich für kurze Zeit zunächst keinerlei Struktur erkennen lässt. Während das simple Schaffen der Saitenfraktion lediglich als fernes Rauschen wahrgenommen werden kann und sich die keifenden Vocals in völlig übermäßigem Hall suhlen, poltert das Schlagwerk dröhnend im Vordergrund und zerrt mit einer monton prügelnden Snaredrum samt grausigem Sound alsbald gehörig an den Nerven. Klangtechnisch fährt das Trio aus dem “Big Apple“ sein Zweitwerk somit gehörig gegen die Wand, was allerdings schon irgendwie Tradition hat, wirkte das Debüt doch ebenfalls wie ein in der Garage aufgenommenes Demo.

Leider kann auch das Songwriting von AGRATH nicht wirklich überzeugen, bedienen sich die drei Herren, die zum Teil übrigens auch bei NEGATIVE PLANE aktiv sind und hier wesentlich überzeugendere Taten vollbringen, doch zumeist eines belanglosen Powerchordriffings ohne besondere Highlights. An manchen Stellen schlängeln sich einige bisslosen Tremolos und Melodien durch das dumpfe Geholze, die in “Legion Of Darkness“ oder “Curse“ ebenso schräg wie uninspiriert ausfallen. Viel mehr lässt sich dabei zu “THY KINGDOM COME“ im Prinzip nicht sagen, wird bei konstanter Belanglosigkeit kaum Variation geboten.

Es ist ein Rätsel, warum die New Yorker abseits ihrer beachtlichen Leistungen bei NEGATIVE PLANE ein derart minderwertiges Album veröffentlichen. Abgesehen von einzelnen Passagen, die als ganz passabel durchgehen, ist “THY KINGDOM COME“ ein Totalausfall.

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