Wenngleich die meisten Bands aus den südamerikanischen Ländern den großen Sprung nie geschafft haben und abgesehen von SEPULTURA solche Kapellen wie VULCANO, SARCÓFAGO, MYSTIFIER und PROCESSION wohl zu den bekanntesten Auswüchsen des Kontinentes gehören, ist die dortige Szene keinesfalls zu verachten. Dies beweist mit MAZE OF TERROR in diesem Winter ein frischer Neuzugang von Empire Records aus Belgien, einem jungen Label, das bereits mit EVIL INVADERS und deren erster EP einen guten Geschmack im Sektor des Thrash Metals unter Beweis stellen konnte. Die aus Peru stammende Truppe veröffentlichte kürzlich mit “READY TO KILL“ ihren ersten Langspieler, auf dem sowohl musikalisch als auch lyrisch den einschlägigen Gruppen der 80er nachgeeifert wird.
Deutlich wird dies schon im Intro der Platte, in dem auf einen kurzen Countdown eine gewaltige Detonation und J. Robert Oppenheimers weltberühmtes Zitat zum Test der ersten Atombombe namens “The Gadget“ in der Wüste von New Mexico am 16. Juli 1945 folgen. Auf die Ohren gibt es von MAZE OF TERROR anschließend knallharten Thrash Metal mit sozialkritischen Texten, in denen von nuklearer Kriegsführung, über folgenschwere Umweltverschmutzung, bis hin zu globalen Seuchen allerlei aktuelle Thematiken angeschnitten werden. Zwar strotzen diese vor grammatikalischen Fehlern, die im Prinzip schon einem Sechstklässer nicht mehr unterlaufen dürften, doch ist immerhin die Absicht des Quartetts absolut ehrenhaft und zudem stört das misshandelte Englisch beim Genuss von “READY TO KILL“ nicht wirklich.
Von rein spieltechnischer Seite her haben die Peruaner, die sich solch einfallsreiche Pseudonyme wie “Razor“, “Hammer“, “Leviathan“ und “Criminal Mind“ verliehen haben, nämlich deutlich mehr auf dem Kasten, wie nach einem eher lahmen Auftakt mit “Rotting Force“ im nachfolgenden “Lycanthropes“ bewiesen wird, in dem MAZE OF TERROR eine beachtliche Salve amtlicher Riffs abfeuern, die kraftvoll und rasant nach vorne preschen und dennoch ausreichend Spielraum für irrwitzige Soli und auflockernde Breaks lassen. Während das Quartett in Songs wie “There Will Be Blood“ und “Violent Mind Of Hate“ ohne Rücksicht auf Verluste den ganz groben Knüppel auspackt und in allzu klassischer Manier, mit einigen zusätzlichen todesmetallischen Einflüssen, alles niederpflügt, wird das bis dato furiose Tempo für “Bringer Of Torture“ oder “Executio Bestialis“ drastisch gedrosselt, um “READY TO KILL“ mit ein wenig Melodie und Groove anzureichern, was dem Gesamteindruck der Platte keinesfalls schadet.
Ein absolut energiegeladenes Werk mit viel Leidenschaft und Herzblut ist “READY TO KILL“ ohne Frage. Auf frische Ideen muss in den zehn Tracks allerdings trotzdem verzichtet werden, orientieren sich MAZE OF TERROR letztendlich etwas zu stark an ihren großen Vorbildern, sodass im Prinzip lediglich Altbewährtes in einem neuen Gewand präsentiert wird. Wer sich hieran jedoch nicht stört, wird mit der Platte dennoch seinen Spaß haben.