Vor rund vier Wochen präsentierten die Herren von ASCENSION mit der zwei Tracks umfassenden EP “DEATHLESS LIGHT“ nicht nur ihren ersten Output seit der Veröffentlichung des mittlerweile schon vier Jahre zurückliegenden Erstlingswerkes mit dem Titel “CONSOLAMENTUM“, sondern lieferten zudem auch einen ersten Vorgeschmack auf das Material ihres in Kürze erscheinenden zweiten Langspielers namens “THE DEAD OF THE WORLD“, der wie auch alle ihre bisherigen Platten via W.T.C. Productions erscheinen wird. Auf diesem knüpft das aus Sachsen-Anhalt stammenden Quintett an das Schaffen des Debüts an und entfaltet erneut eine finstere Mystik.
Interessant ist zunächst die Gestaltung des Artworks der Platte, das nicht nur das neue Signum von ASCENSION abbildet, sondern zudem auch eine Zeichnung eines Acherontia atropos, dem Totenkopfschwärmer. Dieser ist nicht erst seit dem Roman “Das Schweigen der Lämmer“ als Unheil mit sich bringender Nachtfalter verrufen, der nun im Rahmen von “THE DEAD OF THE WORLD“ den Tod als Leitmotiv des lyrischen Konzeptes des Langspielers symbolisiert. Wie ein roter Faden zieht sich dieses von “The Silence Of Abel“, dem ersten biblischen Mord durch Kain an seinem Bruder, durch alle sieben enthaltenen Kompositionen, bis hin zum abschließenden “Mortui Mundi“, dem Tod der Welt. Die musikalische Umsetzung dieser Thematik durch ASCENSION erfolgt entsprechend düster, wobei die Tracks allesamt von der negativen Energie der dunklen Riffkonstruktionen und zuweilen dissonanten Leads zehren, aus denen “THE DEAD OF THE WORLD“ erschaffen wurde. Wie auch in der Vergangenheit bedienen sich ASCENSION vielschichtiger Arrangements, die sich nie in einzelnen Elementen festfahren, sondern stets variabel gehalten sind. So gelingt es denn auch den Songs der aktuellen Platte mit stetigen Tempowechseln und unvorhergesehenen Breaks die Spannung zu halten, sodass das sich schwer dahinschleppende Riffing in “Death’s Golden Temple“ oder “Awakening Tiamt“ plötzlich von einem dynamischen Schlagzeugspiel oder melodischen Soli aufgelockert wird. Auch in der typisch schwarzmetallischen Raserei von “The Dark Tomb Shines“ oder “Deathless Light“ sorgen diese für eine sehr atmosphärische Komponente, die sich gelungen mit den rauen und eher tiefen Vocals zu einer Einheit verbindet. Zwar bedient sich die Truppe im Prinzip nur an einer handvoll Ideen, die allerdings in jedem Stück stets neu verpackt und in Szene gesetzt werden, sodass “THE DEAD OF THE WORLD“ letztendlich dennoch einiges zu bieten hat und mit etlichen Details, wie einem Gastbeitrag von “Mors Dalos Ra“ (NECROS CHRISTOS) zu glänzen vermag.
Ohne Zweifel hat sich die lange Wartezeit seit “CONSOLAMENTUM“ gelohnt, bestechen ASCENSION doch auch auf ihrem neusten Streich abermals mit hochwertigem Black Metal, der sowohl stimmungsvoll als auch brachial daherkommt und zudem mit einer kraftvollen und rohen Produktion veredelt wurde.