Atomwinter – Atomic Death Metal

15. Juli 2013
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Atomwinter_AtomicDeathMetal_frontDer deutsche Death Metal Underground ist derzeit so produktiv wie seit Jahren nicht mehr und fast täglich lassen sich neue Werke von frischen und unverbrauchten Gruppierungen entdecken, die zum Teil gewaltiges Potential offenbaren und beeindruckend überzeugend an alte Traditionen anknüpfen können. Selbstverständlich bringt diese enorme Fülle von aufstrebenden Bands einen enormen Konkurrenzkampf mit sich und so gilt es, mit dem eigenen Liedgut möglichst positiv aus der breiten Masse herauszustechen, was jedoch nicht immer sonderlich leicht fällt.

Der aus Göttingen stammenden Truppe ATOMWINTER ist dies mit ihrem Debütwerk „ATOMIC DEATH METAL“ allerdings ziemlich gut gelungen. Statt sich wie viele der Kollegen am schwedischen Sound der frühen 90er zu orientieren, würzt das Quintett seinen brachialen Death Metal mit mächtigen Doompassagen, ganz im Stile von Bands wie ASPHYX oder MORGOTH. Das Ergebnis kann sich dabei durchaus hören lassen.

Ohne einen Preis für innovatives Songwriting anzustreben, präsentieren ATOMWINTER auf ihrem Erstlingswerk geradlinige Songstrukturen, die auf unnötige Spielereien verzichten und sich stattdessen auf das Wesentliche beschränken. Bereits der wuchtige Opener „Sentinels Of Doom And Horror“ gibt unmissverständlich die Marschrichtung von „ATOMIC DEATH METAL“ an und besticht mit gekonnten Tempowechseln zwischen wütendem Tremoloriffing und zähen Downtempopassage, mit der Durchschlagskraft einer Abrissbirne. Die rohe und trockene Produktion der Scheibe sorgt dabei in urigen Stücken wie „The Crypt Is Calling“ oder „Desecration Of Dead Bodies“ für eine herrlich morbide und düstere Stimmung, die die schleppenden Riffkonstrukte perfekt in Szene setzt. Doch auch die Leadgitarre setzt immer wieder wohl dossierte Akzente und erinnert mit ihren simplen aber markanten Melodiebögen in „Ghouls Of The Pit“ oder „In Remembrance Of Death“ zuweilen stark an die Kriegsmaschine BOLT THROWER. Zwar verpassen es ATOMWINTER an mancher Stelle, die ein oder andere Idee auszubauen und den Songs somit weitere Höhepunkte einzuverleiben, was angesichts der Tatsache, dass es sich bei „ATOMIC DEATH METAL“ um ein erstes Full-Length Album handelt und die Truppe somit noch am Anfang ihrer Karriere steht, keinesfalls negativ ins Gewicht fällt.

Die fünf Herren aus Niedersachsen liefern mit „ATOMIC DEATH METAL“ ein starkes Erstlingswerk ab, das abwechslungsreichen Death Metal der alten Schule bereithält, der sich vom Schaffen vieler anderer Formationen absetzen kann. Zwar spielen ATOMWINTER nicht ganz in der ersten Liga der derzeitigen Newcomer mit, legen jedoch einen mehr als soliden Grundstein, der Lust auf mehr macht.

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