Aurvandil – Ferd

6. Dezember 2010
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Abgründe – Untiefen erfreuen sich in der Natur, oft unbemerkt von der Außenwelt, regen Schaffens, ungekannter Vielfalt und, in einigen Fällen, auch brillanter Formen evolutionärer Perfektion. In einer, den Untiefen ähnlichen Versenkung, operierte bis dato auch AURVANDIL. Das Projekt des gleichnamigen französischen Visionärs kann, trotz vergleichsweise kurzer Lebzeit, bereits auf eine stattliche Anzahl an Demo- & Split-Veröffentlichungen zurückblicken. Ob das aktuelle Werk „FERD“, welches in Kürze über die einheimische EISENWALD TONSCHMIEDE veröffentlicht wird, der anfangs herausgearbeiteten Analogie gerecht wird, soll in Folge Erörterung finden.

Eingeleitet wird das 42-minütige Klangwerk durch ein ausgedehntes, folkig beschwingtes Instrumentalstück. Das hierbei präsentierte Grundmotiv findet, in leicht variierter Form, auch im stimmungsmässig ähnlich situierten aber harscheren Abschlussstück Verwendung. Die drei verbleibenden, als Hauptkompositionen zu bezeichnenden Stücke weichen vom anfänglich eingeschlagenen Pfad nur marginal ab. AURVANDIL bewegen sich gekonnt im Bereich des atmosphärischen Schwarzmetalls. Die längenmäßig ausufernden Konstrukte sind trotz ihres opulenten Erscheinens recht einfach gehalten und so gut nachzuvollziehen. Neben der üblichen Besetzung gesellen sich stellenweise auch Cello und Synthesizer hinzu, welche den Klangwerken auf einfache aber effektive Weise Tiefgang verleihen. AURVANDIL sind stets um Abwechslung und Griffigkeit bemüht, vermögen den eigenen Ansprüchen aber nicht über die gesamte Spielzeit gerecht zu werden und so fällt der ein oder andere Abschnitt des Werkes doch etwas zäh aus. Klangtechnisch kann man „FERD“ wenig Vorhaltungen machen. Masterlevel und Produktion rangieren, verglichen mit heutigen Hochglanzproduktionen, zwar deutlich im Low-End Bereich, verleihen dem Debüt des Franzosen aber einen unvergleichlichen, untergründigen Charme der das gebotene Material spürbar aufwertet.

Alles in allem ist „FERD“ ein starkes, wenn auch nicht überragendes Werk atmosphärischen Schwarzstahls das besonders durch Authentizität und die Verwendung tendenziell genreuntypischer Instrumente punkten kann. An die offenkundigen Vorbilder EVILFEAST, deren Mastermind „GrimSpirit“ nebenbei bemerkt übrigens für die Keyboardbeiträge auf „FERD“ verantwortlich ist, reichen AURVANDIL jedoch noch nicht heran.

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