Azavatar – Azavatar

Azavatar_Azavatar_frontIn gewisser Weise stellen AZAVATAR aus München ein deutsches All-Star-Projekt dar, tummeln sich in den Reihen der erst vor zwei Jahren gegründeten Formation mit noch immer aktiven sowie ehemaligen Mitgliedern von Formationen wie ODEM ARCARUM, NEBELKRÄHE, SYCRONOMICA und SAECULUM OBSCURUM einige bekannte Musiker aus der Schwarzstahlszene der bayerischen Landeshauptstadt. Auf dem vorliegenden Langspieler frönen die Herren nun zum ersten Mal gemeinsam ihrer Leidenschaft für düstere Klänge und schlagen dabei einen Pfad ein, der zum Teil doch sehr von der musikalischen Ausrichtungen ihrer bisherigen Kapellen abweicht.

Anstatt sich erneut in synthetischen Klangkulissen zu ergehen oder mit avantgardistischen Elementen zu experimentieren, zelebrieren AZAVATAR auf ihrem selbstbetitelten Debüt finsteren Black Metal, der zwar in einigen Passagen sehr atmosphärisch daherkommt und dennoch insgesamt eher roh und brachial gehalten wurde. Es ist den fünf Tracks deutlich anzuhören, dass sich das bayerische Quartett beim Komponieren an heimischen Kapellen wie etwa ASCENSION, SECRETS OF THE MOON oder DARK FORTRESS orientiert hat, finden sich zum Schaffen dieser doch einige Paralellen, allem voran in der versierten Saitenarbeit, die viele starke Momente bereithält. Dabei ziehen AZAVATAR den Hörer nicht nur mit der riffgewaltigen Raserei von “Kaos“ oder dem opulenten “Krypt“ in ihren Bann. Sowohl im eröffnenden “Kvlt“ als auch im nahezu viertelstündigen “Krest“ verfällt die Truppe immer wieder in schleppend doomige Passagen mit einem tonnenschweren Riffing und tosenden Drums, während an andere Stelle allerdings auch Platz für nur leicht angezerrte Leads sowie vereinzelt sogar Keyboards ist, die sich überraschend angenehm unter den ebenso leidenschaftlichen, wie klagenden Gesang von “Khothron“ legen.

All dies ergibt ein homogenes und in sich stimmiges Gesamtbild, sodass AZAVATAR ihre handwerklichen Fähigkeiten mit den pechschwarzen Hymnen ihres selbstbetitelten Langspielers eindrucksvoll unter Beweis stellen. Nur leider finden die vier Herren hinsichtlich der in den Songs verarbeiteten Ideen nicht immer das richtige Maß, erweisen sich speziell die längeren Titel als ziemlich vollgestopft und daher nicht selten ein wenig unübersichtlich, fehlt doch eine gewisse Geradlinigkeit in der Struktur. Etwas weniger wäre hier sicherlich mehr gewesen.

Dies ist ein deutlicher Schwachpunkt, an dem AZAVATAR zukünftig noch feilen sollten, um ihre Kompositionen etwas leichter zugänglich zu machen. Abgesehen davon allerdings bietet die Gruppe auf ihrem ersten Werk allerdings ein interessantes Hörerlebnis, das Anhängern von Black Metal mit einer progressiven Note zusagen dürfte.

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