Catacombes – Des Glaires Et Des Briques

19. Januar 2023
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Ursprünglich aus dem französischen Nantes stammend, zog es „Le Démoniaque“ vor einigen Jahren über den Atlantik bis ins ferne Kanada, wo er mit Montréal nicht nur eine neue Heimat, sondern mit „La Damnée“ und „Le Vilain“ auch zwei Mitstreiter für sein bis dahin reines Soloprojekt namens CATACOMBES fand. Nachdem er „ACCUEILLE LE DIABLE“ vor fünf Jahren noch völlig im Alleingang komponierte, stellt nun „DES GLAIRES ET DES BRIQUES“ die erste gemeinsame Arbeit des Trios dar, das hierfür einen Vertrag bei Sun & Moon Records unterzeichnete.

Selbst ohne all diese Hintergrundinformationen zur Formation, würden alleine die ersten paar Takte des fast vollständig instrumental gehaltenen Openers namens „La Nuit Tombre“ ausreichen, um treffsicher festzustellen, woher CATACOMBES stammen, klingt ihr Sound so unverwechselbar nach französischem Black Metal, dass hier fast schon Klischees bedient werden. Dies ist jedoch nicht als Kritik zu verstehen, denn zwar wirken viele Passagen auf „DES GLAIRES ET DES BRIQUES“ auf Grund des eigenwilligen Songwritings irgendwie vertraut, was aber nicht bedeuten soll, dass der Langspieler keinen eigenen Charakter aufweisen kann. Die neun Tracks erweisen sich als roh und ungeschliffen, wobei unterschwellig eben immer diese schräge Note mitschwingt, für die unser westliches Nachbarland berüchtigt ist. Wer nicht genau weiß, was mit dieser Umschreibung gemeint sein soll, muss sich nur die erste Minute des furiosen Titeltracks mit seinen ungestüm flirrenden Leads anhören und bekommt einen Eindruck davon, was ihn erwartet. Nicht weniger kauzig kommt „Face à Godasses“ mit seiner stellenweise rockig-verschrobene Rhythmik daher, die enorm eingängig ist.

Es muss aber nicht immer harsch und ungezügelt zugehen, drosseln CATACOMBES doch zuweilen das Tempo, was zur Folge hat, dass der rasende Wahnsinn in „La Brume“ einer beklemmenden Dunkelheit mit gequälten Melodien weicht, neben denen die dreckig brüllenden Vocals nochmal eine ganz andere Wirkung entfalten. Wer sich die Zeit nimmt, die in ihrer Muttersprache gehaltenen Texte zu übersetzen, wird schnell feststellen, dass diese absolut perfekt zu den möglichst hässlichen und schrägen Songstrukturen passen, wird etwa im Titeltrack berichtet, wie ein Mann mit Hilfe eines Messers und eines Ziegelsteins auf offener Straße ziemlich übel zugerichtet wird. Auf die eher unappetitlichen Details soll an dieser Stelle dann auch nicht weiter eingegangen werden.

Es muss ja auch nicht immer anspruchsvolle Lyrik sein und immerhin haben CATACOMBES somit stilistisch auch alles passend aufeinander abgestimmt, ist „DES GLAIRES ET DES BRIQUES“ ein pechschwarzes Werk, wenn auch auf seine eigene Weise. Es versucht, so unbequem und kantig wie möglich zu sein und schafft dies mit Bravour. Teilweise ist die Platte dadurch ein wenig anstrengend geraten und sicherlich nicht ganz leicht zugänglich. Doch wer diesen speziellen Charme des französischen Black Metals, wie in SALE FREUX oder AUTARCIE spielen, mag, wird vermutlich auch an diesem Album Gefallen finden.

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