Beastcraft – The Infernal Gospels Of Primitive Devil Worship

25. Juli 2017
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Zwar wurde BEASTCRAFT rund ein Jahr nach dem tragischen Tod von Trond “Alastor Nefas“ Bråthen am 13.05.2012 offiziell zu Grabe getragen, doch wirklich ruhen lassen konnte “Sorath“ das Projekt als einstiger Mitbegründer bislang noch nicht. Neben einem finalen Abschiedskonzert in Oslo am vierten Todestag von Trond mit zahlreichen ehemaligen Weggefährten des Verstorbenen, wie beispielsweise “Nag“ von TSJUDER oder “Mannevond“ von KOLDBRANN, folgten ein Livealbum, eine EP mit Coversongs und dieser Tage nun sogar noch ein dritter und letzter Langspieler. Auf der als “THE INFERNAL GOSPELS OF PRIMITIVE DEVIL WORSHIP“ betitelten Platte finden sich neun wiederentdeckte Tracks aus alten Demosessions, die für die vorliegende Veröffentlichung aufbereitet wurden und somit nun das letzte Kapitel von BEASTCRAFT darstellen.

Während das nordische Duo von Beginn an einen sehr eigenen Sound kreierte, konnte das rohe Material leider nie in der gehobenen Liga des norwegischen Black Metals mitspielen, fehlt hierzu immer das gewisse Etwas. Hieran hat sich auch auf “THE INFERNAL GOSPELS OF PRIMITIVE DEVIL WORSHIP“ nichts geändert, wie sich rasch zeigt. Nach einer kurzen Einleitung mit dämonischen Flüchen aus den züngelnden Flammen des Höllenfeuers entfesseln BEASTCRAFT ihr morbides Treiben in “Demonic Perversion“ mit knarziger Tremoloriffs, die sich ohne klar erkennbaren Spannungsbogen über ein erbarmungslos polterndes Schlagzeugspiel legen und gleich einem ebenso kurzen wie heftigen Wutausbruch so abrupt verstummen, wie sie gekommen sind. In ganz ähnlicher Weise setzen BEASTCRAFT ihren archaischen Feldzug im weiteren Verlauf des Albums in Tracks wie “The Fall Of The Impotent God“ oder “The Devil’s Triumph“ fort, wobei durch ein paar Tempowechsel und kurze Leads immerhin deutlich mehr Substanz als im gewollt stumpfen Opener geboten wird. Nun, dies mag mancher als Quintessenz des klassischen norwegischen Black Metals bezeichnen, nur wurde dieser in ebenso roher und bestialischer Form von anderen Kapellen schon wesentlich spannender vertont. Es muss bei aller Kritik allerdings anerkannt werden, dass BEASTCRAFT letztendlich bei deutlich gedrosselter Geschwindigkeit zu ihrer wahren Stärke finden. Dies deutet sich bereits im schwer stampfenden “Reborn Beyond The Grave“ an, entfaltet sich hier eine intensive Atmosphäre, die das wüste Geprügel der vorherigen Songs rasch vergessen lässt. Steigern kann dies sogar noch das beklemmende Downtempo von “Deathcraft And Necromancy“, mit dem fast nahtlos an den Stil von Stücke wie “Burnt At His Altar“ und “Blackwinged Messiah Of Blasphemy“ angeknüpft wird, erweist sich die Struktur als nahezu identisch. In eine ähnliche Kerbe schlägt das abschließende “The Beast Descends“, nur dass die Nummer irgendwie unfertig wirkt und nach Verklingen des letzten Tones den Eindruck hinterlässt, dass als Abschluss unbedingt ein Pendant zu “The Beast Awakens“ vom Vorgänger stehen sollte.

Insofern ist “THE INFERNAL GOSPELS OF PRIMITIVE DEVIL WORSHIP“ schlussendlich ein eher durchwachsenes Werk und trotz einiger herausstechender Titel in erster Linie für Sammler interessant, die bereits die übrigen Platten von BEASTCRAFT im Regal stehen haben. Dennoch erweist sich das Album als passender Abschluss für das eigenwillige Schaffen der Truppe.

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