Die Tatsache, dass nach Gründung der in Italien beheimateten Gruppierung BLACK OATH drei lange Jahre ins Land zogen, ohne das eine Veröffentlichung das Licht der Welt erblickte darf getrost als mittlerweile überwundene Durststrecke angesehen werden. Nachdem mit der selbstbetitelten EP im Jahre 2009 der Startimpuls erzeugt wurde, zeigt sich das Trio als durchaus sehr komponierfreudig. Auf eine Split-LP und eine Singel in 2010 folgte Anfang diesen Jahres das erste Vollwerk, welches unter Berücksichtigung der dieser Tage erscheinenden EP „CURSED OMEN“ bereits schon nicht mehr den aktuellsten Tonträger darstellt. Das die Qualität der musikalischen Darbietung bei einer solchen Outputrate allerdings nicht zu kurz kommt, soll das Debütalbum „THE THIRD AEON“ beweisen.
In ein sehr traditionelles Gewand gehüllt, zelebrieren BLACK OATH epischen Doom Metal, gespickt mit einigen düsteren und atmosphärischen Anleihen. Die Formation verzichtet auf gewagte Experimente bei der Gestaltung des Liedgutes und bedient sich stattdessen simpler aber effektiver Songstrukturen. Genreurtypisch bewegen sich die Italiener hierbei in den unteren Geschwindigkeitsbereichen und gewähren ihren Stücken nur in begrenztem Maße Dynamik. Den Ausgleich hierzu bildet die sehr variable Bedienung des Schlagwerkes, welches auf monotone Stampfrhythmen verzichtet und stattdessen beständig um kleine Auflockerung bemüht ist. Die Saitenfraktion agiert auf den sechs Stücken von „THE THIRD AEON“ weitgehend im Hintergrund und verfällt nur gelegentlich in melodische Momente oder bestimmt mit akustischen Passagen das dunkle Klangbild. So zeichnet sich die Hauptarbeit von Gitarre und Bass durch das Erschaffen eines sicheren Fundamentes aus schweren Riffkonstrukten aus. Aufbauend auf dieses finden sich wohl dosierte Einsätze eines Keyboardes, das neben der üblichen Untermalung mit sphärischen Klängen auch vereinzelt Orgeltöne anschlägt. Wengleich die hierbei erzeugte Stimmung selbstverständlich nicht an die eines Originals heranreicht, profitieren Songs wie etwa „Death As Liberation“ oder „Horcell The Temple“ dennoch von diesem Stilmittel.
Nicht selten überzeugen Gruppierungen dieser epischen Spielweise instrumental auf ganzer Linie, versagen jedoch bei der gesanglichen Ausgestaltung ihres Schaffens. Charakterlose Stimmen ohne Biss berauben die Musik häufig ihrer Wirkung und schmälern den Hörgenuss nachhaltig. BLACK OATH entgehen diesem Schicksal glücklicherweise, da Sänger „A.th“ trotz seines sehr klaren Gesanges eine gewisse anmutige Wirkung nicht abgesprochen werden kann. Die gemächlich und ruhig vorgetragenen Texte legen sich bedächtig über die düsteren Stücke und ergänzen diese äußert gelungen.
Mit „THE THIRD AEON“ wird der Doom Metal Gemeinde ein stimmungsvolles Erstlingswerk präsentiert, das gespannt auf weitere Taten von BLACK OATH warten lässt.