Blaze Of Sorrow – Echi
Leicht verspätet erreicht das aktuelle Album von BLAZE OF SORROW dieser Tage den Rezensionstisch von EVILIZED, erschien die Platte doch bereits im Oktober des letzten Jahres und ist somit vermutlich schon dem ein oder anderen Leser bekannt. Seit der Gründung der Formation in 2007 stellt „ECHI“ das nunmehr dritten Full-Length Werk von BLAZE OF SORROW dar und ist zugleich das erste Output der Lombarden, das über das rumänische Label Sun & Moon Records erscheint. Erneut zelebriert das südländische Duo atmosphärischen Schwarzstahl mit leichtem Folkeinschlag, der den mit dem Debüt „L`ULTIMO RESPIRO“ eingeschlagenen Pfad konsequent weiter verfolgt und im direkten Vergleich zum Schaffen des 2011er Vorgängers wesentlich gereifter klingt.
Dies ist ohne Zweifel in erster Linie dem deutlich optimierten Sound der acht Kompositionen zu verdanken. Zeigte sich „ETERNO TRAMANTO“ etwas arg trocken und dumpf produziert, ertönt „ECHI“ zu jeder Sekunde druckvoll und glasklar aus der heimischen Anlage und ermöglicht auf diese Weise ein differenziertes Hörerlebnis der vielschichtigen Instrumentalspuren, ohne den Stücken jedoch ihren nötigen Biss zu nehmen. Hiervon profitieren in erster Linie die häufig eingeflochtenen Akustikpassagen des Albums, die verträumte Melodiebögen bereithalten und für dezente Auflockerungen abseits des zumeist pfeilschnellen Black Metal Riffings sorgen können. Diese oft zweistimmigen Gitarrenarrangements sind dabei ein zentrales Motiv der Scheibe und verleihen „ECHI“ an mancher Stelle einen Hauch von Post-Rock, wenngleich Songs wie „Il Soffio Del Sole“ und „Empatia“ insgesamt doch eher traditionelle Wurzeln besitzen. So wüten über weite Strecken harsche Riffkonstrukte im Einklang mit furios treibenden Drums und erschaffen eine kalte und düstere Klanglandschaft, in der allerdings sehnsüchtige Leadgitarren gleich hell auflodernden Flammen für markante und vor allem gelungene Kontraste sorgen können. Der stete Wechsel dieser verschiedenen Elemente vermag während der fast einstündigen Spielzeit von „ECHI“ eine konstante Spannung zu halten und bietet zudem reichlich Variation. In gewisser Weise erinnern BLAZE OF SORROW mit ihrem neusten Streich ein wenig an ihre osteuropäischen Kollegen MGŁA oder FURIA und auf Grund des epischen Charakters zuweilen sogar DRUDKH. Nicht zuletzt trägt auch die in ihrer Muttersprache vorgetragene Lyrik ihren Anteil zum Charme des Albums bei.
Den Italienern ist mit ihrem dritten Langspieler ein tolles Album gelungen, das sich sowohl am klassischen Black Metal bedient, aber auch vor folkigen oder Post-Rock Elementen nicht zurückschreckt und all dies zu einem in sich stimmigen Gesamtwerk vereint. Wenngleich „ECHI“ zwar einige Parallelen zu den oben genannten Gruppierungen erkennen lässt, verleihen BLAZE OF SORROW ihren Tracks doch eine eigene Note und müssen daher einen Vergleich sicher nicht scheuen.