Cemetery Echo – Come Share My Shroud

30. September 2021
By

Während an der wilden Nordwestküste der Vereinigten Staaten kürzlich UNTO OTHERS mit „STRENGTH“ ihre zweite sehnsüchtig herbeigesehnte Platte vorgelegt haben, die die erst wenige Jahre aktive Truppe vermutlich umgehend bis an die Spitze des Gothic Rocks katapultieren dürfte, beginnen im einige tausend Meilen entfernten Buffalo ein paar bereits langjährig in verschiedenen Bands tätige Musiker als CEMETERY ECHO gemeinsam eine neue Karriere mit einem ganz ähnlichen Sound. Für den Anfang wird mit „COME SHARE MY SHROUD“ eine EP mit einem kleinen Vorgeschmack auf künftige Taten vorgelegt.

Zwar beginnt der lediglich vier Tracks umfassende Rundling zunächst mehr als unspektakulär mit „Beneath The Crypts“ als absolut verzichtbarem Intro, dafür jedoch können CEMETERY ECHO mit dem nachfolgenden Titeltrack gleich richtig punkten, entfaltet sich unvermittelt ein düsterer Sound, der irgendwo in der breiten Schnittmenge von DANZIG, FIELDS OF THE NEPHILIM und den schon eingangs erwähnten Kollegen aus Portland anzusiedeln ist. Es treffen lässige Gitarrenriffs und tief grummelnde Bassläufe auf kraftvolle Rhythmen der Drums und vermengen einen fast schon poppigen Klang mit trister Melancholie. Diese lebt besonders vom theatralischen Klargesang, der stellenweise bewusst aufgesetzt und dennoch sehr passend wirkt, wobei sich ebenfalls garstige Growls oder ein knurrendes Flüstern auf „COME SHARE MY SHROUD“ wiederfinden, sodass dafür Sorge getragen wird, dass der düstere Charakter nicht zu kurz kommt und die EP ihrem todesmetallisch anmutenden Artwork gerecht wird.

Trotz der simplen Songstrukturen, die sich nicht in allzu ausschmückenden Details verlieren, glänzen die gruftigen Songs mit einer intensiv schaurigen Atmosphäre, sind zudem wunderbar eingängig und bleiben sofort im Gedächtnis hängen. Sicherlich, auf „COME SHARE MY SHROUD“ werden keine wahnsinnig innovativen Ideen verarbeitet und der enorme Einfluss der einschlägigen Genrepioniere ist nicht von der Hand zu weisen und dennoch setzen CEMETERY ECHO ihre eigenen Akzente, ohne lediglich zu kopieren und lassen den Rundling damit zu einem vielversprechenden Einstieg werden, der umgehend Lust auf mehr macht.

Obwohl sich CEMETERY ECHO eine in der breiten Masse eher weniger beachtete Nische als neue Spielwiese ausgewählt haben, dürften sie dennoch den richtigen Zeitpunkt für ihre erste Veröffentlichung gefunden haben, sorgen UNTO OTHERS derzeit dafür, dass eben dieser besondere Klang wieder ein größeres Publikum findet. Dieses dürfte dann auch „COME SHARE MY SHROUD“ mit Begeisterung annehmen und nach mehr lechzen.

Homepage

Tags: , , , , ,

Comments are closed.