Taake – Stridens Hus

Taake_StridensHus_frontPünklich zum Ende der traditionell drei Jahre andauernden Wartezeit, präsentiert “Hoest“ in diesem Winter mit “STRIDENS HUS“ seinen neusten und mittlerweile bereits sechsten Langspieler. Auch wenn der musikalische Stil der Truppe sich in der vergangenen Zeit stark gewandelt hat und die grandiose Atmosphäre von “NATTESTID SER PORTEN VID“ zweifelsohne nicht wiederkehren wird, werden die Werke von TAAKE doch stets mit Spannung erwartet, ist der Bergener doch meist für eine Überraschung gut, wie auf seinem letzten Output namens “NOREGS VAPEN“, auf dem er solch illustre Gestalten wie “Nocturno Culto“, “Attila Csihar“, “Demonaz Doom Occulta“ oder einen Banjo und Mandoline spielenden Gjermund Fredheim um sich versammeln konnte.

Auf “STRIDENS HUS“ tummeln sich mit “V’grimnir“ von HELHEIM, “Infernus“ von GORGOROTH und Bjørnar Nilsen von VULTURE INDUSTRIES allerdings deutlich weniger prominente Norweger, um es gleich vorwegzunehmen. Leider lassen sich zudem keinerlei Hinweise finden, welche Funktion die genannten Herren denn nun eigentlich in den jeweiligen Songs übernehmen. Weiterhin wird die Platte mit der Zusatzinfo umworben, dass zum ersten Mal in der Geschichte von TAAKE auch die Sessionmitglieder am Songwriting beteiligt waren. Doch ist dies den Tracks der Platte nicht unbedingt anzuhören, erweist sich “STRIDENS HUS“ doch als ziemlich typisches Werk, ohne mit bahnbrechenden Neuerungen aufzuwarten.

Auch auf seinem aktuellen Langspieler huldigt “Hoest“ wieder einmal seiner nordischen Heimat und lässt im eröffnenden “Gamle Norig“ eisigen Riffs auf hymnischen Melodiebögen treffen, die sich zu ebenso eingängigen wie fesselnden Strukturen verbinden und im Geiste wunderschöne Bilder von verschneiten Wäldern und zugefrorenen Seen entstehen lassen. Leider wird der Hörer allerdings jäh aus diesen romantischen Träumereien gerissen, vollzieht der Song zum Ende hin doch einen abrupten und völlig unnötigen Wechsel in flottere und vor allem rockigere Gefilde, die auch im anschließenden “Orm“ des Öfteren dominieren. Abgesehen von einem erhabenen Finale samt Chorgesang, plätschert der Track jedoch trotz Groove und Gitarrensolo eher uninspiriert vor sich dahin. In den nachfolgenden Kompositionen wiederholt sich dieses Schema mehr oder weniger identisch, sodass “STRIDENS HUS“ von einer Melangé aus klassisch schwarzmetallischen Elementen und rockigen Motiven à la DARKTHRONE geprägt ist. Dies klingt dabei leider alles andere als authentisch und stattdessen vielmehr lieblos und erzwungen aneinandergereiht. Während zwar “Stank“ noch als rotzige Punknummer für sich steht, fällt es schwer sich mit den häufigen Umbrüchen in “En Sang Til Sand Om Ildebrann“ oder “Det Fins En Prins“ anzufreunden, sodass sich nach Verklingen der letzten Töne des 43-minütigen Rundlings eher Ernüchterung breit macht.

Abgesehen von einigen nostalgischen Ausflügen in die Anfangstage von TAAKE – die immerhin beweisen, dass “Hoest“ noch gute Riffs und Melodien schreiben kann – unterscheidet sich “STRIDENS HUS“ nur marginal von “NOREGS VAPEN“ und sticht nicht wirklich aus der Diskographie hervor. Weder die zahlreich vorhandenen guten Ansätzen, noch die Beiträge der oben genannten Gastmusiker werden ausreichend genutzt, um diese Platte zu mehr als einem durchschnittlichen modernen, norwegischen Black Metal Album zu machen.

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