Es ist fast schon eine kleine Sensation, dass sich COMMANDER nach ihrer zehnjährigen Auszeit tatsächlich noch einmal mit einer neuen Platte im Gepäck zurückmelden. In den vergangenen fast zwanzig Jahren ihres Bestehens, haben die Bayern nur zwei Alben veröffentlicht, sich aber zugleich zwei Mal aufgelöst. Umso überraschender und erfreulicher ist es, dass sich die Truppe um Nick Kolar noch einmal zusammenraufen konnte und mit “FATALIS (THE UNBROKEN CIRCLE)“ sogar neues Material präsentiert, denn immerhin zählten COMMANDER einmal zu den großen Hoffnungsträgern im deutschen Death Metal.
Verlernt haben COMMANDER ihr tödliches Handwerk während ihrer langen Pause glücklicherweise nicht. Vielmehr scheint es, als haben die vier Münchner die Ruhezeit genutzt, um frische Kräfte und Inspiration zu gewinnen, erweist sich das dritte Werk als enorm energiegeladen und intelligent strukturiert. Zwar ist “FATALIS (THE UNBROKEN CIRCLE)“ nicht unbedingt darauf aus, neue Rekorde hinsichtlich brachialer Doublebaseattacken zu brechen oder insgesamt schlicht brutaler zu sein, doch war dies schon früher nie das anvisierte Ziel der Truppe. Es sind walzende Gitarrenriffs im Stile von BOLT THROWER und Konsorten, die mit ihrer erhabenen Durchschlagskraft das derbe Material meist im drückenden Midtempo dominieren und reichlich groovende Passagen erschaffen. Natürlich wird in einigen Songs wie “New Slave Democracy“ oder “Locust Infestation“ dennoch tüchtig geknüppelt, doch drosseln COMMANDER die Geschwindigkeit ebenso schnell wieder, wie sie sie angezogen haben, sodass es sich stets nur um kurze Ausflüge in geballte Raserei mit thrashiger Note handelt. Ohnehin kommen die kehligen Vocals von Nick Kolar in den wuchtig drückenden Tracks viel besser zur Geltung, von denen es mit “Insidious Seed“ oder “Chaos Awakening“ genug gibt. Neben einigen rasanten Soli und harmonischen Leads von zuweilen toll gedoppelten Gitarren, die im Titeltrack gar für orientalische Feeling sorgen, fehlen selbst eingestreute Akustikpassagen nicht.
In jedem weiteren Hördurchgang von “FATALIS (THE UNBROKEN CIRCLE)“ offenbaren sich neue Details des abwechslungsreichen Songwritings der neun Kompositionen und so bleibt der rund 40-minütige Rundling auch langfristig interessant und spannend. Es bleibt zu hoffen, dass COMMANDER angesichts der starken Konkurrenz in der heimischen Szene nicht zu sehr in der Masse an Veröffentlichungwn verloren gehen.