Crest Of Darkness – Welcome The Dead

18. Juli 2017
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Ein knappes Vierteljahrhundert treiben CREST OF DARKNESS in stark wechselnder Besetzung nun schon ihr pechschwarzes Unwesen in der norwegischen Szene. Trotz sechs in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen veröffentlichter Platten, gelang der durchbrechende Erfolg nie und auch der aktuelle Langspieler namens “WELCOME THE DEAD“ ging im enormen Schwall neuer Alben der letzten Monate eher unter. Dabei trifft sicherlich nicht nur My Kingdom Music eine gewisse Schuld, die als Label offenbar nicht allzu umfängliche Promotion betrieben haben, sondern ebenfalls die Band selbst, die auf dem Werk kein wirklich ansprechendes Material präsentiert.

Es muss den vier Herren aus Oppland bei aller Kritik an ihrem Schaffen zu Gute gehalten werden, dass sie trotz mangelnder Aufmerksamkeit nie einem der gerade aktuellen Trends nachgeeifert sind und stets ihrem eigenen Stil treu geblieben sind, den sie vor zwei Dekaden mit “SINISTER SCENARIO“ etabliert haben. Auf dem aktuellen Album wird somit erneut thrashiger Black Metal zelebriert, der mit allerlei Anleihen aus dem traditionellen Heavy Metal angereichert wird, die von hymnischen Passagen mit leidenschaftlicher Melodieführung bis hin zu verspielten Gitarrensoli reichen, die den Tracks kurzzeitig jeden schwarzmetallischen Flair entziehen, dafür allerdings völlig neue Facetten in “WELCOME THE DEAD“ einbringen. Zwar ist dieses Konzept grundsätzlich durchaus interessant und birgt gewisses Potential, doch wird dieses von den Skandinaviern leider nicht voll ausgeschöpft, verlieren sich CREST OF DARKNESS in den meisten Songs nur allzu oft in einem uninspirierten Riffing, das ohne nennenswerte Höhepunkte dahin plätschert. Die gelungenen Momente, zu denen ebenfalls ein paar sehr atmosphärische Interludes mit düsteren Synthesizern sowie klarer Gesang im abschließenden “Katharsis“ gehören, wirken somit etwas verloren inmitten wenig aussagekräftiger Parts. Zwar demonstriert die Kapelle mit “Chosen By The Devil“ oder “The Almighty“ deutlich, dass sie sehr wohl gute Songs schreiben kann, ein komplettes Album kann sie mit diesen jedoch offensichtlich nicht füllen.

Ein totaler Ausfall ist “WELCOME THE DEAD“ trotz all der negativen Kritikpunkte keineswegs, überzeugen einzelne Songs oder Passagen durchaus mit ordentlichen Ideen und einer anständgen Umsetzung. Es gibt im Sektor des Black Metals derzeit jedoch zu viele neue und starke Formationen, mit denen CREST OF DARKNESS qualitativ schlichtweg nicht mithalten können, sodass die Platte wohl eher nur etwas für Fans der ersten Stunde sein dürfte.

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