Deathcult – Cult Of The Goat

7. März 2018
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Der norwegische Todeskult ist noch am Leben! Zwar war es in den letzten zehn Jahren ziemlich still um das illustre Trio aus Bergen, doch liegt seit ein paar Wochen mit “CULT OF THE GOAT“ nun endlich ein zweites Album vor, für das die Kapelle bei Soulseller Records eine neue Heimat gefunden hat. Nicht nur hinsichtlich des Titels und Artworks weicht dieses kaum merklich vom “CULT OF THE DRAGON“ betitelten Debüt ab, hat sich bei den schwarzmetallischen Puristen auch musikalisch wenig getan. Lediglich in der Besetzung von DEATHCULT scheint es eine Veränderung gegeben zu haben, ist “Høst“ nun am Tieftöner aktiv.

Dieser eröffnet die Platte in “Climax Of The Unclean“ heftig knarzend, bevor nach diesem kleinen Vorspiel ein ungezügelter Sturm dreckigsten Black N‘ Rolls losbricht, der allerdings nur von überraschend kurzer Dauer ist. Denn anstatt sich ausgiebig in diesem von etwa URGEHAL hinlänglich bekannten Gebräu aus punkigem Thrash Metal und traditionellem Black Metal zu suhlen, schlagen DEATHCULT ziemlich abrupt ein nahezu zahmes Midtempo an, das von einer melancholischen Melodie begleitet wird, die mit dem anfänglichen Gerödel so gar nichts gemein hat. In ähnlicher Weise geht es in den nachfolgenden sechs Tracks von “CULT OF THE GOAT“ weiter, fühlt sich das nordische Trio in der Schnittmenge von harscher Rotzigkeit und dunkler Atmosphäre offenbar recht wohl und wenngleich sich mit einer solchen Strategie heutzutage kein Platz mehr auf dem Jahrestreppchen ergattern lässt, ist doch zumindest ein solides Album mit gewissem Nostalgiefaktor möglich. Dafür muss natürlich trotzdem eine entsprechende Qualität geboten werden und genau dies ist auf “CULT OF THE GOAT“ leider der Knackpunkt.

Gerade in der ersten Hälfte des Albums ist das Songwriting arg beliebig und hält kaum besondere Akzente bereit, die auf Dauer im Gedächtnis hängen bleiben. Zwar erinnert “Ascension Rite“ mit seinem vehementen Schlagwerk und den zum Teil klaren Vocals ein wenig an GORGOROTH und trotzdem sind die Riffs zu unspektakulär und monoton, als dass das Stück tatsächlich überzeugen könnte. Da hilft auch die stimmungsvolle Einlage eines Cello gegen Ende nicht mehr viel. Ein wenig steigern kann sich die Platte glücklicherweise mit “Man Versus Beast“ und “The Oath“ doch noch, finden DEATHCULT hier durch ein paar ansprechende melodische Elemente sowie eingestreute Akustikgitarren und Synthesizer zum klassischen Sound zurück. Nach dem durchwachsenen Auftakt kann das zehnminütige “Devilgoat“ schlussendlich sogar mit einer experimentellen Note glänzen, werden hier orientalische Klänge laut, die vermengt mit mehrstimmigen Gesang durchaus reizvoll sind.

Einmal mehr zeigt sich, dass große Namen alleine kein Garant für ein gutes Album sind und so hilft “CULT OF THE GOAT“ die Beteiligung von Atilla Csihar, Gjermund Fredheim oder Dirge Rep letztlich wenig, wenn es darum geht, ein Urteil zu fällen. Zwar ist die Platte nicht wirklich schlecht und hat zweifelsohne ihre Momente, aber von einer namhaft besetzten Band wie DEATHCULT hätte durchaus einiges mehr erwartet werden dürfen, gerade nach einer solch langen Auszeit.

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