Deinonychus – Ode To Acts Of Murder, Dystopia & Suicide

13. März 2018
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Eine volle Dekade nach ihrer Auflösung melden sich DEINONYCHUS mit einem neuen Album sowie in veränderter Besetzung zurück; zwar ohne Jürgen Bartsch am Tieftöner, dafür allerdings mit Ulf Theodor Schwadorf an den Keyboards. Diese stehen auf “ODE TO ACTS OF MURDER, DYSTOPIA & SUICIDE“ wieder etwas stärker im Vordergrund, als noch auf dem deutlich roher gehaltenen “WARFARE MACHINES“ mit seiner rabiaten Weltkriegsthematik. Insofern schlägt das achte Album der Kapelle um Marco Kehren bis zu einem gewissen Grad einen regressiven Bogen zu den düster-romantischen Frühwerken, ohne dabei jedoch die mit der Zeit hinzugewonnene Härte gänzlich abzulegen.

Bereits auf Grund der kraftvollen Produktion fällt das hasserfüllte Konglomerat aus schwarz- und todesmetallischen Klängen mit dem Hang zur erdrückenden Langsamkeit wesentlich kerniger aus als noch vor einigen Jahren, ohne dabei Authentizität einzubüßen. Eine gewisse stilitische Nähe zu BETHLEHEM lässt sich zwei Jahrzehnte nach “SARDONISCHER UNTERGANG IM ZEICHEN IRREGLIGIÖSER DARBIETUNG“ nach wie vor nicht leugnen, was jedoch nicht alleine mit den kranken Vocals von Marco Kehren zusammenhängt. Zwar röchelt, keift und kreischt sich dieser auf “ODE TO ACTS OF MURDER, DYSTOPIA & SUICIDE“ in verstörendster Art und Weise durch das nihilistische Material und verbreitet damit den blanken Wahnsinn, doch erweist sich das Instrumentalspiel als nicht minder bizarr. Es ist vertonte Hoffnungslosigkeit, die träge und trist aus der Anlage tropft und geschwängert von einem melancholischen Gitarrenspiel sowie atmosphärischen Synthesizern jegliche positive Gefühle ins tiefste Dunkel stürzen. Dabei reicht die kompositorische Bandbreite in Tracks wie “Life Taker“ oder “The Weak Have Taken The Earth“ von flotten Midtemporhythmen mit fast schon orchestraler Keyboarduntermalung, über beklemmende Downtempopassagen mit eingestreutem Piano, bis hin zu harscher und teils sperriger Raserei mit suizidalem Charakter. Trotz zuweilen monotoner Sequenzen hält “ODE TO ACTS OF MURDER, DYSTOPIA & SUICIDE“ somit reichlich unterschiedliche Facetten bereit, um die gesamte 45-minütige Laufzeit über interessant zu bleiben.

DEINONYCHUS haben mit ihrem neusten Langspieler einen finsteren und schwer verdaulichen Brocken erschaffen, der gleichzeitig schäumenden Hass und bitterste Verzweiflung in eine kalte, unbarmherzige Welt hinausbrüllt. Somit ist “ODE TO ACTS OF MURDER, DYSTOPIA & SUICIDE“ eine rundum gelungene Angelegenheit für alle, die sich ebenfalls gerne der absoluten Negativität hingeben.

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