Discreation – End Of Days

8. Oktober 2017
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Während es einigen Kapellen wie etwa SULPHUR AEON oder CHAPEL OF DISEASE gleich mit dem ersten Demotape gelang, in größerem Stil auf sich aufmerksam zu machen, sollte es bei DISCREATION mehr als eine Dekade dauern, bis sich mit dem dritten Langspieler namens “THE SILENCE OF THE GODS“ und einer stilistischen Kurskorrektur endlich der lang ersehnte Erfolg einstellte und F.D.A. Records auf die fünf Hessen aufmerksam wurde. In diesem Herbst veröffentlicht die Band mit “END OF DAYS“ ihr bereits zweites Album über das brandenburgische Label und demonstriert auf diesem deutlich, dass sie mittlerweile eine verlässliche Konstante der heimischen Szene geworden ist.

Wurden die letzten beiden Platten noch von kunstvollen Gemälden aus der Feder von Juanjo Castellano geschmückt, fällt das Artwork des aktuellen Langspielers etwas schlichter aus, spiegelt dabei allerdings perfekt die dystopische Stimmung der acht Tracks wider, die ebenfalls der unheilvolle Albumtitel ankündigt. In ihren Lyrics kreieren DISCREATION apokalyptische Visionen vom Ende der Menschheit, die in ihrer stetig voranschreitenden Evolution seit der Steinzeit nicht aus ihren Fehlern lernt und den gesamten Planeten mit Krieg und Zerstörung überzieht. Dabei werden im eröffnenden Titeltrack ganz aktuelle Themen wie wachsende Korruption und die daraus resultierende Gewalt auf den Straßen aufgegriffen, die schlussendlich in einer brennenden und sich selbst reinigenden Welt ohne menschliche Rasse führt.

Für diese beklemmenden Szenarien gilt es authentische Klangkulissen zu kreieren, was DISCREATION mit brachialen Stücken voll dunkler Energie hervorragend gelingt, denn längst gehört der schwedisch orientierte Melodic Death Metal der ersten Werke der Vergangenheit an und so zeigt sich die Truppe auf “END OF DAYS“ mit ihrer bislang bösartigsten Fratze. Diese speiht dem ahnungslosen Hörer gleich in den ersten Sekunden frech grinsend ein gnadenloses Sperrfeuer der Doublebass entgegen, das fortan ein treuer Begleiter im weiteren Verlaufe des Albums bleiben soll. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass DISCREATION in stumpfes Geknüppel verfallen, agieren die Hanauer doch professionell genug, um “END OF DAYS“ mehr als nur Brutalität einzuverleiben, wenngleich es von dieser reichlich gibt. In den kraftvoll aus den Boxen dröhnenden Stücken wimmelt es vor einfallsreichen Passagen, zu denen beispielsweise ein schwer groovender Mittelpart in “The Blood Mill“ gehört, auf den eine so simple und doch erschreckend eingängige Melodie folgt. Überhaupt beweisen die Herren an den Sechssaitern ein mehr als glückliches Händchen für starke Leads, die im vorwiegend träge dahinsiechenden “Let’s Watch The World Burn“ sowie in “Invisible Front“ viel zur finsteren Atmosphäre beitragen. Ein besonderes Suchtpotential besitzt “The Pentagram“ mit seinem eindringlich treibenden Rhythmus und den kehligen Growls, die hier Zeilen eines Gedichtes von Aleister Crowley vortragen.

Zwar wird auf “END OF DAYS“ sicherlich kein sonderlich innovatives Songwriting dargeboten und trotzdem klingt die Platte mit ihren handwerklich toll umgesetzen Ideen absolut frisch und energiegeladen. Hierzu trägt auch Marco Reitz als neuer Sänger bei, dessen Stimme sich wunderbar in den Gesamtsound einfügt. Spätestens mit diesem Album sichern sich DISCREATION nun endgültig einen Platz in den vorderen Reihen in der deutschen Death Metal Szene.

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