Electric Taurus – Veneralia

ElectricTaurus_Veneralia_frontEin wenig verspätet landet der erste Langspieler der irischen Formation ELECTRIC TAURUS dieser Tage auf unserem Rezensiertisch, erschien “VENERALIA“ doch schon vor knapp drei Jahren via Moonlight Records als hübsch aufgemachtes Digipak und wurde im vergangenen April zudem durch das rumänische Label The Arcane Tapes für alle leidenschaftlichen Nostalgiker als Musikkassette neu aufgelegt. Ungeachtet dieser Tatsache, soll das Werk des Trios an dieser Stelle dennoch das ihm zustehende Review erhalten.

Auf ihrem sechs Tracks umfassenden Erstlingswerk begeben sich ELECTRIC TAURUS auf einen rasanten Trip in die psychedelische Klangwelt der wilden 70er und kreieren ein farbenfrohes Mosaik aus Stoner und Blues Rock mit einigen doomigen Einflüssen. Als Paten für “VENERALIA“ stehen dabei hauptsächlich solch illustre Formationen wie KYUSS, MONSTER MAGNET oder ORANGE GOBLIN, deren frühe Alben den Sound der Herren aus Dublin maßgeblich beeinflusst haben dürfte. In Songs wie “A New Moon“ oder “Magic Eye“ scheint es gar fast so, als hätten die aus Palm Desert stammenden Kalifornier selbst Hand angelegt, offenbaren ELECTRIC TAURUS hier doch den gleichen rotzigen Groove, der schon vor mehr als zwei Dekaden “WELCOME TO SKY VALLEY“ prägte. Zwischen lässigem Blues mit wummernden Bassläufen und staubigem Desert Rock samt rauen Vocals driften die Iren jedoch gerne auch in spacige Sphären ab, in denen sich die Saitenfraktion freizügig dem Wah-Wah-Pedal hingibt und wirre Solidarbietungen mit reichlich Delay untermauert.

Leider gelingt es ELECTRIC TAURUS in derartigen Passagen nur bedingt, den Hörer auch auf Dauer bei Laune zu halten und so wirkt etwa der rund 12-minütige Instrumentaltrack “Mescalina/If/At The Edge Of The Earth“ mit seinen bizarren Klangeffekten ein wenig inspirationslos. Da kann auch das plötzlich ertönende BLACK SABBATH Mainriff von “Electric Funeral“ in der Songmitte nicht wirklich viel Boden gut machen. Immerhin besinnen sich ELECTRIC TAURUS schon im darauffolgenden Titel wieder auf ihre Stärken und präsentieren geradlinigen und knackigen Heavy Rock, der schwer und massig aus der heimischen Anlage fließt.

Somit ist “VENERALIA“ ein durchaus ordentliches Album geworden, dass zwar nicht in allen Belangen perfekt ist und auch nicht unbedingt mit Originalität, aber dafür mir Leidenschaft und Authentizität punkten kann. Für Anhänger von kernigem Stoner Rock mit bluesiger Note sollte das Debüt von ELECTRIC TAURUS daher genau das Richtige sein.

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