Thornafire – Magnaa
Nach INCARCERATION und CONSIDERED DEAD haben die fleißigen Herrschaften von F.D.A. Rekotz mit THORNAFIRE eine weitere Knüppelkapelle aus Südamerika in ihre Reihen aufgenommen. Im Gegensatz zu ihren jungen brasilianischen Kollegen, sind die Chilenen um Juan Pablo Donoso von PENTAGRAM CHILE allerdings schon seit den späten 90ern aktiv, hierzulande jedoch trotz ihrer lange Karriere noch eher unbekannt. Das brandenburgische Label hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, dies mit dem aktuellen Langspieler des Trios zu ändern.
Auf ihrer als “MAGNAA“ betitelten Platten holen THORNAFIRE zum nunmehr vierten Rundumschlag aus und feuern für die Dauer der vierzehn neuen Tracks aus allen verfügbaren Rohren. Nach einem kurzen und unheilvollen Intro findet sich der Hörer unvermittelt in einem infernalischen Hexenkessel wieder, in dem ihm fast völlig ohne Feuerpause pfeilschnelle Blasts und brachiale Riffattacken um die Ohren sausen. Statt stumpfem Einheitsbrei wird hier jedoch brutaler Death Metal mit allerlei technischer Finesse dargeboten, wobei vor allem die Saitenfraktion mit ausgefallenen Feinheiten überzeugen kann. Nicht selten kommen in den anspruchsvollen Leads so etwa dezente Einflüsse von klassischer Musik zum Vorschein, die von eingeflochtenen Streichern in “Die unaufhaltsame Strömung“ oder harmonischen Akustikgitarren in “Espiritual Lid Paranoia“ untermauert werden. Somit ist “MAGNAA“ zwar durchaus interessant anzuhören, auf Dauer aber dennoch ein wenig anstrengend, nehmen THORNAFIRE den Fuß doch nur selten vom Gaspedal und lassen die Songs somit etwas zu gleichförmig erscheinen. Ein wenig mehr Variation, wie in dem sehr gelungenen Instrumental “Corvus Corax“ samt seinen getragenen und melodischen Passagen, hätte dem Album zweifelsohne nicht geschadet.
Wer Gruppierungen wie KRISIUN oder VITAL REMAINS zu seinen Favoriten zählt, wird auch mit THORNAFIRE seine Freude haben, vermengen diese auf “MAGNAA“ doch ebenfalls gekonnt gnadenlose Brutalität und technisches Geschick.