Evoked – Immoral Arts

Zwar waren sie live weiterhin noch recht aktiv, mit „RAVENOUS COMPULSION“ liegt die letzte Veröffentlichung von EVOKED aber bereits fast volle fünf Jahre zurück, sodass zwischenzeitlich schon zu befürchten stand, die westfälische Kapelle arbeite gar nicht mehr an neuem Material. Wie sich nun zeigt, ist dem glücklicherweise nicht so, wird dieser Tage eine neue EP vorgestellt, die für den Anfang immerhin fünf neue Tracks bereithält und „IMMORTAL ARTS“ getauft wurde.

Schon nach dem ersten 20-minütigen Hördurchlauf lässt es sich zu dem zugegeben wenig überraschenden Ergebnis kommen, dass im Grunde trotz der längeren Abstinenz keinerlei Veränderungen am Songwriting vorgenommen wurden, klingen kantige Tracks wie „From The Distance“ oder „Behind The Eyes“ abgesehen von der etwas schrofferen Produktion nahezu exakt so, wie das Material auf dem Debütalbum. Innovation oder einen eigenen Stil streben EVOKED damit ganz offenkundig nicht an und zeigen sich eher darum bemüht, einen möglichst düsteren Sound zu erschaffen, der so klingt, wie vor drei Jahrzehnten, als die heute großen Genrehelden mit ihren ersten Demos auf sich aufmerksam machten. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass EVOKED eine ähnliche Karriere einschlagen werden können, doch ist „IMMORTAL ARTS“ durchaus ein unterhaltsames Werk geworden, das nicht aufgesetzt oder erzwungen altbacken ist. Es ist klar herauszuhören, dass die vier Jungs mit voller Leidenschaft bei der Sache sind und ihren Idolen huldigen wollen, zu denen etwa PESTILENCE oder ASPHYX zählen, woran alleine die bellenden Growls schon keinen Zweifel lassen. Auch darüber hinaus schielt das immer wieder mal doomige, mal polternde Riffing stark gen Niederlande, sodass Fans der beiden genannten Bands sicherlich ihre Freude haben dürften.

Vermutlich würde es EVOKED problemlos gelingen, sich mit ihrem gruftigen Death Metal in nicht allzu langer Zeit einen wesentlich bekannteren Namen zu erspielen, wenn auf „IMMORTAL ARTS“ zeitnah weitere Outputs folgen würden, sodass die Truppe nicht gleich wieder in Vergessenheit gerät. Es darf zwar keine Offenbarung erwartet werden, dafür aber handerwerklich gut gemachter und ehrlicher Todesblei, der absolut authentisch klingt.

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