Sogar aus den U.S.A. wird mittlerweile schon schwedischer Old School Death Metal exportiert. Dies wird möglich, indem eine Kapelle wie FATALIST ihre genreprägenden Helden aus Stockholm hinsichtlich Songwriting und Sound bis ins kleinste Detail kopiert, ohne dabei in irgendeiner Weise noch eigene Ideen zum so entstehenden Material beizusteuern. Nicht einmal beim Design des Logos wurde seitens der kalifornischen Truppe um Wes Caley, der kurzzeitig bei EXHUMED den Sechssaiter bediente, unnötiger Aufwand betrieben und einfach der Schriftzug von NIHILIST übernommen, klingt FATALIST doch immerhin fast genauso.
Natürlich soll all dies lediglich eine Hommage an die Pioniere des schwedischen Todesbleis darstellen. Nur fällt eine solche Verbeugung, wie sie gleichfalls von unzähligen weiteren Formationen vollzogen wird, zumeist deutlich dezenter aus, als auf dem hier vorliegenden Erstlingswerk des Trios von der Westküste, das erst eine Dekade nach dessen Gründung erscheint. Bei aller Kritik muss der Truppe doch zu Gute gehalten werden, dass “THE BITTER END“ ein ordentlich gemachtes Album mit einem amtlichen Sound geworden ist, der den elf Songs reichlich Wucht verleiht. Trotz transparenter und voller Produktion, dröhnen und knarzen Songs wie “Aberration“ oder “Fear Of Death“ ganz im Stile der alten schwedischen Schule und lassen in nostalgischen Erinnerungen an die frühen Taten von GRAVE, DISMEMBER, CARNAGE und ENTOMBED schwelgen. Dabei können FATALIST besonders in jenen Momenten punkten, in denen sie nicht nur mit dreckige Riffs und klöppelnde Drums wild wüten, sondern stattdessen die ganz großen Melodien auspacken, wie etwa in “A Hollowed Shell Of The Body“ sowie “Coloured Red“, dessen Sechssaiter jenen von “Roswell 47“ nicht unähnlich sind.
Originalität darf von “THE BITTER END“ zwar nicht erwartet werden, dafür jedoch respektabler Elchtod nach alt bewährtem Rezept mit reichlich Durchschlagskraft. Insofern ist die Platte für Genreliebhaber interesant, die sich nicht daran stören, dass FATALIST den oben genannten Bands nacheifern, ohne eine eigene Note in ihr Schaffen einbringen zu wollen.