Obwohl die chilenische Schwarzstahlhorde HORNS seit nunmehr fast 20 Jahren ihr Unwesen in der südamerikanischen Szene treibt, hat sie sich mit der Veröffentlichung von Tonträgern bisher eher dezent zurück gehalten. So folgte auf diverse Demos in den 90ern zunächst eine lange Stille, bis schließlich in 2009 der erste Langspieler „DOMINVS UMBRAES“ entfesselt wurde, auf den allerdings nur zwei Jahre später mit „IM SCHEIN TRÜBEN KERZENLICHTS“ sogleich der nächste Streich folgte. Eben jenes Debüt, welches seinerzeit als streng limitiertes Tape mit lediglich 300 Einheiten unters Volk gebracht wurde, zeigt sich dieser Tage von None Shall Defy Records in ein neues Gewand gehüllt erstmalig auch auf Vinyl erhältlich.
Gleich Relikten einer längst vergangenen Zeit rumpeln und knarzen die neun auf „DOMINVS UMBRAES“ enthaltenen Stücke vor sich hin und versprühen dabei eine düstere Aura ungebändigter und roher Ursprünglichkeit. Primitiv und ungeschliffen, lebt dieses Werk von der simplen Aneinanderreihung räudiger Riffkonstrukte, die nahezu vollständig jeglicher Variation entsagen. Als Inspirationsquellen, die HORNS bei der Erschaffung dieses Werkes zur Seite standen, lassen sich an so mancher Stelle Formationen wie MAYHEM oder auch DARKTHRONE identifizieren, deren kalter und hasserfüllter Atmosphäre „DOMINVS UMBRAES“ in Nichts nachsteht. Für Anhänger jener alten Garde, die den Black Metal vor mittlerweile zwei Dekaden maßgeblich mitprägte, könnten peitschende Songs wie „From The Crypt“ oder „Rituum“, über denen ein heulendes Gekeife wütet, genau das richtige Futter sein. Allerdings sollte dem potentiellen Interessenten bewusst sein, dass sich HORNS auf ihrer Platte extrem Tief im Schlamm suhlen, was die klangliche Ausarbeitung von „DOMINVS UMBRAES“ betrifft. Zwar bewahrt ein recht druckvoll ertönendes Schlagwerk davor, komplett im Morast zu versinken, bei der Saitenarbeit ist jedoch ein differenziertes Hören kaum mehr möglich.
Auf nur 180 handnummerierte Scheiben begrenzt, präsentiert sich „DOMINVS UMBRAES“ anno 2011. Wer beständig auf der Suche nach der wahrhaft ungeschminkte Fratze des Undergroundes ist, wird bei HORNS sicherlich fündig.
“…just archaic Black Metal terror…“