Bislang wirkte Rogga Johansson in diesem Jahr – das wohlgemerkt noch lange nicht zu Ende ist – an sage und schreibe vierzehn verschiedenen Veröffentlichungen mit. Doch als sei diese fast schon nicht mehr greifbare Anzahl von Werken, für deren Songwriting der hyperaktive Schwede zumeist vollkommen alleine verantwortlich ist, nicht schon übertrieben genug, mussten seiner Meinung nach unbedingt noch ein paar weitere Projekte gegründet werden. Zu diesen zählt beispielsweise HOUSE BY THE CEMETARY mit seinem vor einigen Monaten erschienenen Debütalbum sowie einer nachfolgenden Split-Auskopplung. Es bleibt an dieser Stelle die Hoffnung, dass es sich hierbei um eine einmalige Aktion zu Ehren des 40-jährigen Jubiläums des gleichnamigen Horrorstreifens von Lucio Fulci handelt, denn rein musikalisch wird auf „RISE OF THE ROTTEN“ nicht mehr allenfalls durchschnittlicher Elchtod geboten.
Selbstverständlich wird die gerade einmal halbstündige Platte von Pulverised Records als die zeitlose Quintessenz des schwedischen Death Metals angepriesen, doch nüchtern betrachtet, klingt „RISE OF THE ROTTEN“ wie ein x-beliebiges Album aus der Feder von Johansson aus den vergangenen Jahren und dies ist nicht unbedingt als Kompliment zu verstehen. Einzig die Wahl des Sängers sticht ein wenig heraus, wurde mit Mike Hrubovcak von MONSTROSITY ausnahmsweise ein US-amerikanischer Kollege angeheuert, dessen kernige Growls zwar zweifelsohne zu gefallen wissen und ordentlich brutal sind, dem Langspieler dadurch aber trotzdem kein herausragendes Alleinstellungsmerkmal verleihen.
Sicherlich, ein paar starke Momente können „RISE OF THE ROTTEN“ nicht ganz abgesprochen werden, erweisen sich die sägenden Riffs zuweilen als durchaus eingängig und lässig groovend. Leider reihen sich daneben zu viele recht uninspirierte und nichtssagende Arrangements aneinander, in denen besonders Matthias Fiebig hinter den Kesseln eine ziemlich blasse Vorstellung gibt und sich in monoton treibenden Rhythmen ohne jegliche dynamische Highlights festfährt. Passend dazu fällt die Produktion reichlich schwachbrüstig aus, sodass HOUSE BY THE CEMETARY ein rundum verzichtbares Werk ist.
Ein weiteres Mal stellt sich die daher Frage, weshalb es Rogga Johansson für erstrebenswert hält, eine Veröffentlichung nach der anderen auf den Markt zu werfen und stetig neue Projekte ins Leben zu rufen, die letztendlich doch fast alle gleich klingen. Immerhin fehlt bei HOUSE BY THE CEMETARY jeglicher Bezug zum gleichnamigen Film, abgesehen von ein paar Lyrics über Zombies, die ebenso zu jeder anderen seiner Bands passen würden. Sollte sich der übereifrige Schwede irgendwann dazu entscheiden, wieder auf Qualität statt Quantität zu setzen und sich etwas mehr Zeit für durchdachtes und fesselndes Songwriting sowie eine vernünftige Produktion lassen, darf zweifelsohne ein gutes Album erwartet werden. So allerdings, handelt es sich bei „RISE OF THE ROTTEN“ um ein maues Album, das höchstens für Komplettisten interessant ist.