Imprecation – Damnatio Ad Bestias

29. Juli 2019
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Bei den fünf aus Texas stammenden Buben von IMPRECATION wird das komplette Programm mit Satan, Tod und ewiger Verdammnis aufgefahren. Dazu liefern die mit invertierten Kreuzen und nietengespickten Lederarmbändern ausgestatteten Herren ein detailverliebtes schwarz-weiß Artwork, auf dem der verantwortliche Künstler mit geflügelten Dämonen, nackten Leibern und bestialischen Waffen auf den Spuren von Chris Moyen wandelt, der übrigens für das Cover der sechs Jahre zurückliegenden Debüts der Truppe tatsächlich noch selbst verantwortlich war. Es lässt sich folglich recht leicht erraten, was den Hörer auf “DAMNATIO AD BESTIAS“ erwartet, wobei es leicht anders kommt, als zunächst gedacht.

Es wird enorm düsterer Death Metal zelebriert, der mit seiner brutalen Machart an das urige Schaffen der Kollegen von INCANTATION erinnert, wobei gleich dazu gesagt werden muss, dass es sich bei IMPRECATION keinesfalls um eine billige Kopie handelt, sind die Texaner doch fast genauso lange im Geschäft wie die Formation aus Pennsylvania. Bereits zu Beginn der 90er gegründet, löste sich die Truppe nur ein paar Demos später für volle elf Jahre wieder auf. Dies erklärt, weshalb “DAMNATIO AD BESTIAS“ nahezu drei Dekaden nach ihrer Gründung erst das zweite Album von IMPRECATION darstellt. Es ist den acht Tracks allerdings sehr wohl anzuhören, dass beim Songwriting keine Amateure, sondern erfahrene Musiker am Werke waren, die ihr tödliches Handwerk durchaus verstehen. Dies bringt es mit sich, dass “DAMNATIO AD BESTIAS“ trotz anfänglicher Vermutungen keine rumpelige Orgie der ungezügelten Gewalt darstellt, in der pures Chaos wütet. Stattdessen geben sich IMPRECATION in “Temple Of The Foul Spirit“ oder “Beasts Of The Infernal Void“ mit walzenden Riffs einem stampfenden Mid-Tempo hin, das so nicht erwartet wurde und obendrein sogar noch mit vereinzelten Keyboardpassagen verziert wird. Dies mag unpassend erscheinen, doch die kernigen Tracks verlieren dadurch kein bisschen ihrer Boshaftigkeit, sondern werden vielmehr um eine atmosphärische Komponente erweitert. Passend hierzu gesellen sich in “Ageless Ones Of None“ stimmungsvolle Gitarrenleads ins bedrohlich wirkende Instrumentalgefüge, die trotz ihres Potentiales leider nur sehr zaghaft und minimalistisch verwendet werden. Natürlich werden IMPRECATION ihrem grimmigen Image an anderer Stelle voll und ganz gerecht, tobt etwa in “Morbid Crucifixion“ und “Baptized In Satan’s Blood“ die erwartet satanische Raserei mit all ihren typischen Trademarks.

Diese ist zwar grundsätzlich ordentlich gemacht, kann aber nicht durch frische Ideen oder sonstige Alleinstellungsmerkmale punkten, sodass “DAMNATIO AD BESTIAS“ eher durch die unerwarteten Details und das zurückgefahrene Tempo auf sich aufmerksam machen kann und das geweckte Interesse auch über die volle Laufzeit halten kann. Abzug gibt für die etwas blutleere Produktion, der es an brachialer Wucht mangelt, und den fehlenden Mut, die melodische Ansätze der Sechssaiter stärker in den Fokus zu setzen. Abgesehen von diesen Kritikpunkten, liefern IMPRECATION ein absolut solides Werk, das gefällt.

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