Inferno – Omniabscence Filled By His Greatness

Inferno_OmniabscenceFillyByHisGreatness_frontBesser spät als nie…

Diese Meinung vetritt wohl auch die tschechische Schwarzstahlhorde INFERNO, die auf ihrem aktuellen Langspieler einen stilistischen Wandel vollzieht, der so wohl von niemandem vorhergesehen wurde. Bereits das detailverliebte Albumcover von “OMNIABSENCE FILLED BY HIS GREATNESS“ deutet verziert mit reichlich okkulter Symbolik an, welchen Pfad das Quintett um Fronter “Adramelech“ eingeschlagen hat. So zelebrieren INFERNO auf ihrem mittlerweile sechsten Full-Length Werk orthodox angehauchten Black Metal und schließen sich somit dezent verspätet dieser in den letzten Jahren zum regelrechten Hype anvancierten Ausrichtung an, die ursprünglich von Kapellen wie OFERMOD oder FUNERAL MIST begründet wurde.

Vorbei scheinen die Tage, in denen sich INFERNO noch der blasphemischen Raserei mit derben Blasts und klirrenden Riffs samt schwedischer Note hingaben, verabschieden sich die Tschechen auf “OMNIABSENCE FILLED BY HIS GREATNESS“ doch fast gänzlich von derartigen Elementen und betreten stattdessen ungewohntes Terrain. Düster und bedrohlich führen die obskuren Klänge des ambientartig gestalteten Openers “Pervarsion“ hin, zur dichten und verwobenen Atmosphäre, die sich sogleich mit den ersten Takten der majestätischen Hymen “The Firstborn From Murk“ entfaltet und einen dunklen Sog kreiert, in den der Hörer augenblicklich gerät. Verantwortlich hierfür sind allen voran die geschickt platzierten Leadgitarren, die eine vielschichtige Melangé aus sowohl ungestümen Up-Tempoparts und mächtig schleppenden Passagen zäher Erhabenheit durchwirken und die Songs dabei in eine geheimnisvolle Aura hüllen. Für abwechslungsreiche Strukturen samt gekonnt umgesetzter Ideen ist somit Sorge getragen, auch wenn INFERNO es verpassen innerhalb der einzelenen Stücke wirklich herausstechende Akzente zu setzen, was der Qualität der Platte schlussendlich keinen wirklichen Abbruch tut.

Obwohl die Produktion von “OMNIABSENCE FILLED BY HIS GREATNESS“ klar und druckvoll ausfällt, mindert dies dennoch nicht die Authentizität der Kompositionen, denen immer noch ausreichend Ecken und Kanten gelassen wurden. Passend hierzu fügen sich die üppig hallunterlegten Vocals in die Songs, die wie ein fernes Rufen aus  dunklen Untiefen ertönen und ihre satanischen Verse predigen.

Zugegeben, INFERNO eilen mit ihrem neusten Output lediglich einem Trend hinterher, der sich in gewissen Kreisen bereits seit längerer Zeit größter Beliebtheit erfeut und dem schon so manche Formation mehr oder minder erfolgreich gefolgt ist. Wie “OMNIABSENCE FILLED BY HIS GREATNESS“ eindrucksvoll beweist, ist den Tschechen der Sprung durchaus gut geglückt, hält die Platte doch starke Tracks mit stimmigen, wenn auch nicht unbedingt frischen Motiven bereit, die Anhänger von Bands wie ONDSKAPT oder BLUT AUS NORD unbedingt antesten sollten.

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