Auf ihrer ersten Demoveröffentlichung aus 2011 präsentierten die fünf Herren von INFESTING SWARM aus Nordrhein-Westfalen melodischen Death Metal mit vereinzelten schwarzmetallischen Einflüssen, der zwar stellenweise ein wenig holprig daherkam, aber dennoch einige durchaus gelungenen Ideen mit sich brachte. Anstatt diese stilistische Ausrichtung allerdings im Anschluss weiterzuverfolgen, vollzog die Truppe in den vergangenen Jahren eine markante Kurskorrektur, sodass das als “DESOLATION ROAD“ betitelte Erstlingswerk eher dem Black Metal zugeordnet werden muss.
Es zeigt sich nach der einleitenden Geräuschkulisse von “Dead Transmission“ ziemlich schnell, dass sich die Truppe nicht von allen todesmetallischen Elemente getrennt hat, erweisen sich etwa die Vocals in “Ending“ und “Abandoned Life“ als tiefe Growls oder das Riffing von “Horizon On Fire“ als wuchtig und schleppend, sodass sich hier vermehrt Parallelen zu den Songs der Demo finden lassen. Ein völlig anderes Klangbild eröffnen INFESTING SWARM hingegen in Tracks wie “Desperation“ sowie “Year Of No Light“ mit ihren pfeilschnellen Blasts und der vielschichtigen Saitenarbeit voller rasanter Tremoloriffs, die sich zu hymnischen Klangkulissen mit intensiven Melodiebögen vereinigen. Zumeist werden die üppigen Kompositionen dabei von einem leicht depressiven Unterton begleitet, der nicht selten von zarten, melancholischen Akustikarrangements oder zähen Downtempopassagen unterstrichen wird, die für kurze Momente der Ruhe sorgen und auf diese Weise einen angenehmen Gegenpol zu der ansonsten harschen Instrumentalarbeit darstellen. Trotz der Tatsache, dass sich die acht Titel in ihrem grundlegenden Aufbau teilweise ähneln, fällt “DESOLATION ROAD“ insgesamt enorm abwechslungsreich aus, verstehen sich die Jungs aus Dortmund doch hervorragend darauf, mit Hilfe der zahlreichen Tempovariationen und gefühlvollen Leads ein in sich stimmiges Gesamtwerk zu erschaffen.
All dies hat mit Black Metal im traditionellen Sinne natürlich reichlich wenig zu tun, orientieren sich INFESTING SWARM auf ihrem Debütalbum doch an einem moderneren Sound, der zwar an sich kalt und düster ist und sich trotzdem einer glatten Produktion bedient, die sämtliche Songstrukturen transparent heraushören lässt. Für all jene, die Post-Black Metal zu ihren Favoriten zählen, dürfte “DESOLATION ROAD“ daher ein unterhaltsames Album sein.